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Wenn das Sauberwerden dauert: Kein Grund zur Panik

Baierbrunn (ots) – Wenn der Nachwuchs mit zunehmendem Kindergartenalter noch
nicht ganz sauber ist, geraten Eltern schon mal ins Grübeln. Ein Grund zur Sorge
bestehe eigentlich nicht, sagt Dr. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der
Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, im Apothekenmagazin „Baby
und Familie“. In der Kinder- und Jugendmedizin spricht man nicht von
Zeitpunkten, zu denen ein Kind bestimmte Dinge können muss, sondern von
Zeitfenstern. „In der Regel sind eben die meisten Kinder mit vier bis fünf
Jahren sauber und trocken“, erklärt der Mediziner. Denn mit fünf Jahren sei ein
Alter erreicht, in dem der psychische und physiologische Reifungsgrad eine
kontrollierte Blasenentleerung ermöglicht.

Nachts nicht trocken

Etwa zehn Prozent der Kinder entwickeln laut Rodeck aber eine Enuresis. Darunter
versteht man, wenn sich ein Kind ohne organische oder funktionelle Gründe noch
einnässt – im Schlaf. Ist das der Fall, sollten Eltern zur weiteren Abklärung
den Kinderarzt aufsuchen. Bei einer Enuresis handle es sich meist um eine Art
unausgereifte Koordination von Körpersignalen in einer Schlafsituation, sagt
Rodeck. „Die Kinder schlafen so tief, dass das Gehirn nicht in der Lage ist, den
Blasendruck zu empfangen und darauf mit einer Weckreaktion zu reagieren.“ Genau
da setzt die apparative Verhaltenstherapie an: „Die Kinder bekommen eine
Alarm-Matte ins Bett. Wird sie nass, klingelt es. Und dann müssen die Eltern das
Kind richtig wecken und es aufs Klo führen.“ 70 Prozent der Kinder profitieren
laut Rodeck von dieser Maßnahme und werden nach wenigen Wochen auch nachts
sauber. Wesentlich seltener, aber auch zwingend beim Kinderarzt abzuklären, ist
das Einnässen am Tag.

Im neuen „Baby und Familie“-Heft finden Eltern ausführliche Informationen zum
Sauberwerden.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das
Apothekenmagazin „Baby und Familie“ 2/2020 liegt aktuell in den meisten
Apotheken aus.

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