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OHB-Chef Marco Fuchs: VIele Raumfahrtunternehmen werden auf Unterstützung durch den Staat angewiesen sein / Hoffnung auf Erholung in Südeuropa

Bremen (ots) – Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender des Raumfahrtunternehmens OHB SE, ist zuversichtlich, dass die deutsche Raumfahrtindustrie ohne bleibende Schäden durch die Corona-Pandemie kommen wird. Er knüpft diese Aussage jedoch an eine Bedingung. „Viel wird davon abhängen, wie schnell die südeuropäischen Länder Spanien und Italien aber auch Frankreich ihre Volkswirtschaften wieder in Gang bringen und wie schnell die Lieferketten wieder stehen“, schreibt Fuchs in seiner monatlichen Kolumne „Space Encounter“, die auf der Internetseite seines Unternehmens veröffentlicht wird. „Wenn dies bis zum Sommer geschieht, bin ich zuversichtlich, dass auch die deutsche Raumfahrtindustrie ohne gravierende Dellen durchs Jahr kommt.“ Die Raumfahrt sei eine europäisch vernetzte Branche. „Darauf sind wir in Nicht-Krisen-Zeiten stolz und dies werden wir auch zukünftig wieder sein können“, sagt Fuchs, der auch Vizepräsident Raumfahrt des Branchenverbandes BDLI ist. „Deshalb gehört es jetzt auch ein Stück weit zur Solidarität, die in den südlichen Partnerländern viel härteren Auswirkungen der Krise zu akzeptieren und den Kolleginnen und Kollegen in Italien, Frankreich und Spanien Zuversicht und Zuspruch zu spenden.“

Der Unternehmer warnt jedoch davor, sich über den Verlauf der Krise allzu große Illusionen zu machen.“ Es wird bei den meisten Unternehmen nicht ohne Unterstützung durch den Staat gehen“, sagt Fuchs. „Und da spreche ich nicht über das Kurzarbeitergeld oder sonstige Subventionsmaßnahmen. Vielmehr wird es darum gehen, den Wiederaufbau zu unterstützen, dabei technologisches Knowhow in Europa zu halten und wichtige Arbeitsplätze zu sichern und nicht nur den Staaten Europas, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern größtmöglichen Nutzen aus der Raumfahrt zu stiften.“ Raumfahrtprogramme aus dem Bereich Navigation (Galileo) und Erdbeobachtung (Copernicus) seien dafür optimal geeignet. „Und da die meisten einzelnen Instrumente dieser Programme bereits definiert sind, gilt es jetzt, diese möglichst schnell mit den bereitstehenden Mitteln der ESA und der EU weiter zu entwickeln und in Gang zu bringen“, fordert Fuchs.

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