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Kririk an Dortmunder Messe „Jagd & Hund“: Aussteller bieten Abschüsse von Turteltauben, Papageientauchen und Singvögeln an – Landesjagdverband eingeschaltet

Dortmund (ots) – Auf Europas größer Jagdmesse, der „Jagd und Hund 2020“ in
Dortmund, bieten Reiseveranstalter ab morgen, 28. Januar, wieder Safaris für den
Abschuss seltener Tiere im Ausland an. Vogelschützer kritisieren, dass der
Veranstalter Messe Dortmund GmbH auch Firmen eine Plattform bietet, die
Abschüsse bedrohter Zugvögeln wie Turteltauben – Vogel des Jahres 2020 -,
Wachteln und Singvögeln in Südeuropa oder dem Balkan im Programm haben. Wie das
Komitee gegen den Vogelmord (CABS) mitteilt, haben Biologen in den letzten
Wochen das Ausstellerverzeichnis der Messe ausgewertet und sind dabei auf
insgesamt acht Unternehmen gestoßen, die das Töten europäischer Zugvögel gegen
Entgelt zum Geschäftsmodell gemacht haben.

So bieten zum Beispiel die drei Reiseveranstalter „Absolute Hunting &
Wingshooting“ (Standnummer in Dortmund: 7.D40), „Diana Hunting Tours“ (Stand
7.E16) sowie „Merle Jagdreisen“ (Stand 7.C04) Abschüsse von ziehenden
Turteltauben – dem Vogel des Jahres 2020 – in Rumänien und Serbien an. Das
französische Unternehmen „Séjour Chasse“ (Stand 7.D22) offeriert
zahlungskräftigen Kunden die Gelegenheit, im Herbst in Frankreich auf Amseln und
Drosseln oder in Russland auf seltene Doppelschnepfen zu schießen. Wer lieber in
der Nähe von Madrid auf durchziehende Singvögel schießen oder in Armenien auf
Uferschnepfen zielen möchte, wendet sich an die Firma „ICC Hunting Pleasure“
(Stand 7.F28).

Mit der Jagd auf wilde Wachteln auf dem Balkan werben gleich mehrerer
Aussteller, darunter die deutschen Firmen „K&K Premium Jagdreisen“ (Stand 7.D48)
sowie „Merle Jagdreisen“ (Stand 7.C04). Das letztgenannte Unternehmen verlangt
1.150 Euro für ein viertägiges „Jagdarrangement Wachteljagd“ in Rumänien und
wirbt damit, dass Jäger mit dem Abschuss von 40 wilden Wachteln pro Tag und
Jäger rechnen können. Für Jäger, die in Island seltene Meeresvögel töten
möchten, hat die niedersächsische Firma „Malepartus Jagdreisen“ (Stand 7.F70)
das passende Angebot im Programm. Für pauschal 1.040 Euro kann man – bei eigener
Anreise – zwei Tage lang vom Boot aus auf Papageientaucher, Eissturmvögel und
Lummen schießen. Ebenfalls angeboten wir die Jagd auf Bekassinen in Irland und
Schottland, die zum Beispiel in den Katalogen der Firmen „Blaser Safaris“ (Stand
7.E02) oder „Diana Hunting Tours“ beworben werden.

Turteltauben, Wachteln und Bekassinen haben in den letzten Jahren in weiten
Teilen der EU stark abgenommen und werden in Deutschland und seinen
Nachbarländern mit großem Aufwand geschützt, so das Komitee. „Der Abschuss
gefährdeter Zugvögel macht aufwendige Schutzprojekte in den Brutgebieten
zunichte, beschleunigt den Rückgang dieser Arten und kann niemals nachhaltig
sein“, so Komitee-Geschäftsführer Alexander Heyd. Das Komitee hat der Messe
Dortmund GmbH deshalb heute schriftlich empfohlen, sich von den betroffenen
Ausstellern zu trennen. Auch der Landesjagdverband NRW (Standnummer 6.B30), der
offiziell als „Ideeller Träger“ der Messe fungiert, wurde aufgefordert, sich
eindeutig von der Jagd auf gefährdete Zugvögel zu distanzieren und die Forderung
nach Ausschluss der acht Aussteller von der Messe zu unterstützen.

Pressekontakt:

Komitee gegen den Vogelmord (CABS) e.V., Axel Hirschfeld
(Pressesprecher), An der Ziegelei 8, D-53127 Bonn, Tel. +49 228
665521 oder Email an komitee@komitee.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/7154/4503087
OTS: Komitee gegen den Vogelmord e. V.

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