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Focus on: Kirschessigfliege Drosophila suzukii und Solve Problem: Einnetzen der Obstkulturen gegen die Kirschessigfliege (KEF)

Köln (ots) – Seit 2011 hat sich die Kirschessigfliege (KEF) als invasiver
Schädling in Deutschland etabliert und befällt ein breites Spektrum an
weichschaligem Obst, wie Kirschen, Himbeeren, Brombeeren oder Heidelbeeren. Das
Resultat sind befallene Früchte, die nicht mehr vermarktungsfähig sind und damit
in der Saison zu Verlusten von 40-60.000 Euro/ha je Fruchtart und
Vermarktungssystem führen können.

Um den Maßnahmenpakten des Nationalen Aktionsplanes zur nachhaltigen Anwendung
von Pflanzenschutzmitteln gerecht zu werden und den Sorgen und Nöten der Anbauer
nachzugehen, wurde 2017 das Demonstrationsvorhaben: Einnetzen der Obstkulturen
zum Schutz gegen die Kirschessigfliege Drosophila suzukii vom Bundesministerium
für Ernährung und Landwirtschaft ins Leben gerufen. Das Ziel dieses Vorhabens
besteht in der Einführung und Etablierung von Einnetzung im Obstbau, um die KEF
gezielt von der reifenden und intakten Frucht abzuhalten. Die KEF kann nicht
gänzlich eliminiert und ferngehalten werden, durch die Einnetzung wird aber ein
Zeitfenster geschaffen, in dem eine befallsfreie Ernte möglich ist und der
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden kann.

Das Demonstrationsprojekt wird durch das Julius Kühn-Institut geleitet. Die
Bundesländer Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen (NRW),
vertreten durch die Pflanzenschutzdienste, betreuen die 22
Demonstrationsbetriebe. Die Landwirtschaftskammer NRW betreut und berät sieben
konventionelle wie auch Biobetriebe, die als Vorzeige- und
Demonstrationsbetriebe ihre Kirsch-, Himbeer-, Brombeer- oder Heidelbeerkulturen
eingenetzt haben. Es erfolgt eine komplette Einnetzung, wobei das Netz zumeist
seitlich am Tunnel oder der Regendachanlage angebracht wird. Die Netze sind nur
während des Reifezeitraums der Früchte geschlossen, d. h. beispielsweise bei
Kirschen nach der Blüte bis Ende Ernte und bei Himbeeren mit Eintritt der sich
verfärbenden Frucht bis Ernteende. Jede Anlage verfügt über eine Netzbespannung
mit einer Maschenweite von 0,8 x 0,8 mm, die ein Durchschlüpfen der KEF
verhindert.

Die Kirschessigfliege kann innerhalb von 8-10 Tagen eine Generation entwickeln,
wobei ein Weibchen bis zu 300-400 Eier legen kann. Hierdurch wird ersichtlich,
wie sie in kürzesten Abständen ganze Anlagen vernichten und hohe Verluste
verursachen kann. Die Netze haben relativ geringe Investitionskosten für den
Anbauer. Der Einsatz der Netze inkl. Montage, führt beim Konsumenten zu erhöhten
Kosten von ca. 10-30 Cent je kg Früchte.

Die Landwirtschaftskammer NRW möchte weitere Anbauer animieren und überzeugen,
dass mit den Netzen eine nicht chemische Pflanzenschutzmaßnahme zur Verfügung
steht, die der wachsenden Nachfrage nach reduzierter
Pflanzenschutzmittelanwendung entgegenkommt und effektiv gegen den nur 3 mm
großen, gefährlichen Schädling eingesetzt werden kann. Gleichzeitig soll die
Bevölkerung darüber informiert werden, dass vermeintliche Sichtbarrieren durch
die Netze zeitlich begrenzt sind und damit ein Zuflug von weiteren Insekten oder
Vögeln später wieder möglich ist. Außerdem können auf diese Weise Früchte mit
minimalem Insektizideinsatz produziert werden. Präsentationen auf
Veranstaltungen und Hoftagen dienen zum Erfahrungsaustausch zwischen den
Anbauern und der Aufklärung der Bevölkerung:

– 13.02.2020: Vortrag zum Demonstrationsvorhaben im Rahmen des 5.
Ökobeerenobsttages im Bildungszentrum für Landwirtschaft und Gartenbau,
Münsterstr. 62-68, 48167 Münster-Wolbeck. Beitrag um 9.00
Veranstaltungsende ca. 16.30 Uhr.
– 02.07.2020: Hoftag auf dem Mönchhof Burscheid (Heidelbeerplantage), ab 14.00
Uhr.

Kontakt und Zusatzinfos:

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für
Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des deutschen
Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für
Landwirtschaft und Ernährung. FKZ: 2815MD500

Demonstrationsvorhaben „Einnetzen von Obstkulturen zum Schutz gegen die
Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)“

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https://www.landwirtschaftskammer.de/gartenbau/beratung/obstbau/artikel/kirsches
sigfliege.htm

Pressekontakt:

Dr. Silke Benz
Pflanzenschutzdienst
Gartenstraße 11
50765 Köln-Auweiler
Telefon: 0221 5340-498
Fax: 0221 5340-402
Mobil: +49 15151851907
Email.: silke.benz@lwk.nrw.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/140923/4507345
OTS: Landwirtschaftskammer NRW

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