Marburg (ots) –
Das macht ihr so schnell keiner nach: Als erste Deutsche überhaupt meistert Nathalie Pohl am 17. August (UTC-10) die 47 km lange Schwimmstrecke zwischen den hawaiianischen Inseln Molokai und Oahu. Eine unfassbare Leistung, denn der Kanal gilt als eine der härtesten und vor allem längsten Freiwasserstrecken der Welt. Ganze 15:05 Stunden hat sich die Ausnahmeathletin mit über 50.000 Armzügen bei zeitweise völliger Dunkelheit durch das Wasser gekämpft. Doch es ist nicht nur die Länge der Strecke, die das Schwimmen zu einer besonderen Herausforderung macht. Hawaii ist auch für seine gefährlichen Meeresbewohner bekannt. Neben Haien lebt dort die Portugiesische Galeere, eine besonders giftige Qualle. Der Kontakt mit den bis zu 50 m langen Tentakeln ist extrem schmerzhaft und kann neben Hautverletzungen und heftigen Entzündungen auch zu Atemnot führen. Ein regelrechter Alptraum mitten im Ozean, der für Nathalie Pohl leider zur Wirklichkeit wurde: „Ich war kurz vorm Ziel, natürlich haben meine Arme und Beine vor Anstrengung sowieso gebrannt. Aber dann kam plötzlich ein unfassbarer stechender Schmerz dazu, der mir richtig die Luft abgeschnürt hat“, berichtet die 27-jährige Schwimmerin. Während die Tentakel überall tiefrote Striemen hinterlassen, redet sie sich selbst Mut zu: „Ich habe nicht die ganze Nacht durchgehalten, um kurz vorm Ziel aufzugeben.“ Und so schwimmt sie weiter. Als sie endlich erschöpft und voller Stolz am Strand von Sandy Beach (Oahu) aus dem Wasser steigen kann, wird das Ausmaß der Begegnung allen erst richtig bewusst. Das Team reagiert sofort und organisiert medizinische Hilfe, doch Nathalie Pohl hat trotz allem ein Lächeln im Gesicht – denn diesen Erfolg kann ihr keiner nehmen.
Für die Extremschwimmerin war diese Querung die fünfte von sieben Etappen der Ocean’s Seven, der sieben bedeutendsten Meerengen der Welt. Nathalie Pohl will diese Herausforderung als erste deutsche Frau nur mit Badeanzug, Badekappe und Schwimmbrille meistern. Ihr langjähriger Trainer Joshua Neuloh, der sie während jedes Schwimmens vom Beiboot aus unterstützt, erklärt: „Es muss einfach alles passen, um eine solche Leistung abzurufen: angefangen bei der intensiven Vorbereitung über die logistische Planung und die Betreuung vor Ort bis hin zur Versorgung während des Schwimmens vom Boot aus.“ Mehrere Stunden täglich trainiert die Extremschwimmerin im Wasser und im Kraftraum. Allein im vergangenen Jahr schwamm sie über 1.000 Kilometer. Doch wer in den Weltmeeren bestehen will, ist nicht nur auf seine körperliche Fitness angewiesen. Seit Jahren arbeitet Nathalie Pohl deshalb an ihrer mentalen Stärke, um sich in Extremsituationen im Wasser über die Leistungsgrenze hinaus zu motivieren. Eine Fähigkeit, die ihr besonders bei diesem Schwimmen durch den Schmerz geholfen hat. Ihr großes Ziel, die Komplettierung der Ocean’s Seven, ist nun in greifbarer Nähe: Es fehlen ihr noch die Querung der Cookstraße zwischen der Nord- und Südinsel Neuseelands und der Nordkanal zwischen Irland und Schottland.
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