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Hildur Guðnadóttir bricht alle Rekorde – Die Komponistin von Chernobyl gewinnt Grammy für „Best Score Soundtrack“

Berlin (ots) – Die isländische Musikerin Hildur Guðnadóttir, Gewinnerin von
Golden Globe und Emmy, kann ihrer wachsenden Sammlung an Auszeichnungen jetzt
einen Grammy hinzufügen. Der Preis in der Kategorie Best Score Soundtrack for
Visual Media für ihre Musik zu Chernobyl wurde ihr gestern bei der glamourösen
Verleihungszeremonie in Los Angeles überreicht. Damit ist sie die erste einzelne
Frau, die je in dieser Kategorie gesiegt hat – und sie ist auch die erste Frau
seit 35 Jahren (1985 gewannen Sharon Robinson, Sue Sheridan und Allee Willis den
Preis gemeinsam für Beverly Hills Cop).

Fast zeitgleich zur jüngsten Auszeichnung erscheint heute Guðnadóttirs neue
Single und ein Video für das eindringliche Stück Fólk fær andlit („Menschen
bekommen Gesichter“). Die in Berlin lebende Komponistin, Cellistin und Sängerin
hat zudem in diesem Monat ihre früheren Alben auf Deutsche Grammophon
veröffentlicht. Im Herbst wurde sie Exklusivkünstlerin des Labels.

Guðnadóttirs bemerkenswerte Erfolgsserie scheint sich fortzusetzen, nachdem sie
für Joker ihre jeweils erste Oscar- und BAFTA-Nominierung in der Sparte Best
Original Score erhalten hat. Ihre Musik zu Todd Phillips‘ düsterem
Psychothriller mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle siegte außerdem bei den
Golden Globes als Best Original Score/Motion Picture, auch hier war sie die
erste Frau überhaupt, die diesen begehrten Preis als einzelne Komponistin
erhielt. Ihr Soundtrack zu Joker gewann darüber hinaus den 25. Critics‘ Choice
Award für Best Score – nur wenige Tage, nachdem er in der gleichen Kategorie bei
den Hollywood Critics Association Awards gesiegt hatte. Noch dazu feierte
Guðnadóttir einen doppelten Erfolg als Gewinnerin in den Sparten Outstanding
Original Score for a Studio Film (Joker) und Outstanding Original Score for
Television or Streaming Production (Chernobyl) bei den ersten Society of
Composers and Lyricists‘ Awards.

Ihre Musik zu Chernobyl trug ihr ebenfalls eine Reihe glanzvoller Preise ein.
Außer ihrem bahnbrechenden Grammy gewann sie auch einen Emmy für den Soundtrack
zu dieser HBO-Miniserie. Bei den World Soundtrack Awards 2019 in Gent wurde sie
als Television Composer of the Year ausgezeichnet, und sie ist in der Sparte
Best Classical Artist bei den diesjährigen Global Awards nominiert. Hildur
Guðnadóttir gibt Live-Aufführungen ihres Soundtracks zu Chernobyl am 29. und 30.
Januar in der Betonhalle im Rahmen des CTM Festival, das alljährlich in Berlin
stattfindet und experimenteller Musik und Kunst gewidmet ist.

Um den internationalen Erfolg und die breite künstlerische Wirkung ihrer Arbeit
zu würdigen, wurden Hildur Guðnadóttirs frühere Aufnahmen nun bei Deutsche
Grammophon veröffentlicht. Ihre ersten beiden Soloalben, Mount A und Without
Sinking, kamen am 10. Januar heraus, ebenso Iridescence, eine elfminütige
EP-Single, auf der auch Jóhann Jóhannsson und Skúli Sverrisson mitwirkten. Ihre
anderen beiden Soloalben, Leyfðu Ljósinu („Erlaube dem Licht“) und Saman
(„Zusammen“), sind eine Woche später erschienen. Das Gelblabel veröffentlicht
zudem heute eine neue Single und ein Video von Fólk fær andlit, einem zutiefst
berührenden Stück, das Guðnadóttir selbst singt und das durch die internationale
Flüchtlingskrise angeregt wurde.

Hildur Guðnadóttir freut sich über die Anerkennung, die ihre Arbeit zurzeit
erfährt und die ihr zugleich die Möglichkeit gibt, für Komponistinnen zu
sprechen. „Ich mache seit fast 20 Jahren Filmmusik, es war also ein langer Weg
zum Erfolg“, sagte sie in einer Pressekonferenz nach der Auszeichnung mit dem
Golden Globe. „Ich weiß eigentlich nicht genau, wie es gekommen ist, dass alles
plötzlich zu kulminieren scheint, aber es war mit Sicherheit ein wunderbares
Jahr und ganz unglaublich, diese beiden Chancen zur selben Zeit zu erhalten.
[Joker und Chernobyl] waren so unterschiedlich und so umfassend.“

Sie fügte hinzu, dass sich im Film- und Fernsehgeschäft die Haltung gegenüber
Frauen endlich dauerhaft verändere. „Ich habe in den vergangenen zehn oder mehr
Jahren einen gewissen Vorbehalt gespürt, Frauen diese großen Projekte
anzuvertrauen. Aber ich habe mit Sicherheit auch profitiert von der
Aufmerksamkeit, die in den letzten Jahren der Stellung der Frau in diesem
Business zuteilwurde.“

Pressekontakt:

Bisseh Akamé
Head of Promotion & Label Communication

Deutsche Grammophon GmbH
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