Koblenz (ots) – Am heutigen 5. Mai wird die in Neu-Delhi erwartete Mobile Sauerstofferzeugungs- und -abfüllanlage (MSEA) der Bundeswehr per Lufttransport vom niedersächsischen Wunstorf aus in Richtung Indien auf die Reise gehen. Die komplexe Anlage kann täglich bis zu 400.000 Liter des in Indien dringend benötigten medizinischen Sauerstoffs herstellen. Bereits jetzt ist ein 13-köpfiges Team des Sanitätsdienstes der Bundeswehr vor Ort.
In Indien infizieren sich zurzeit etwa 400.000 Menschen täglich neu mit dem Coronavirus. Das öffentliche Gesundheitssystem ist völlig überlastet und der zur Behandlung von Covid-19 dringend benötigte Sauerstoff knapp. Auf Bitten des Auswärtigen Amtes und mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union befindet sich nun ein Team des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi, um das Land zu unterstützen, welches sich derzeit einer Coronawelle unvorstellbaren Ausmaßes gegenübersieht. Die Sauerstofferzeugungsanlage wird nach der Ankunft nur wenige Fahrminuten nördlich des Flughafens in unmittelbarer Nähe eines provisorischen Corona-Hospitals in Betrieb genommen werden – genau dort, wo die Hilfe benötigt wird.
Aufbau der Anlage
Nach Ankunft der Anlage in Indien wird es rund zwei Tage dauern, bis diese komplett aufgebaut ist. Anschließend folgt noch ein ausführlicher technischer Checkup, der vor allem der Sicherheit des Bedienpersonals dient. Darum wird speziell bei der Druckanlage sehr genau geprüft, ob diese auch dicht ist. Nach der technischen Abnahme der MSEA wird umgehend damit begonnen medizinischen, also 93-prozentigen Sauerstoff herzustellen. Eine 50-Literflasche mit 10.000 Litern des begehrten Gases zu befüllen dauert lediglich 28 Minuten.
Hilfe zur Selbsthilfe
Der Sauerstoff aus der Anlage kann, je nach Sauerstoffbedarf, vielen Menschen helfen. Die 13 Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, die sich aktuell vor Ort befinden, verfügen über eine langjährige Ausbildung im Sanitätsdienst und eine außergewöhnliche Expertise in ihrem Fachgebiet. Mit dieser Expertise werden die Frauen und Männer des Sanitätsdienstes in den kommenden Tagen das Personal des Indischen Roten Kreuzes an der MSEA ausbilden. Diese wird nach erfolgreicher Inbetriebnahme an das Indische Rote Kreuz übergeben, das die Anlage weiter betreiben soll. Damit leistet der Sanitätsdienst der Bundeswehr Hilfe zur Selbsthilfe.
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