München (ots) –
– Der ländliche Raum benötigt spezifische Heiztechnologien, die auf Bestandsgebäude angepasst sind.
– CO2-Emissionen kappen, erneuerbare Brennstoffe und moderne Brennwerttechnik in Kombination mit Solar und PV: Diese drei Punkte sind entscheidend, damit die Energiewende im ländlichen Raum gelingt.
– Jobst-Dietrich Diercks als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Verbandes Flüssiggas e.V. (DVFG) wiedergewählt.
Auf dem Forum Flüssiggas 2022 des Deutschen Verbandes Flüssiggas e.V. (DVFG) in München stand eine zentrale Frage im Fokus: Welche konkreten Weichenstellungen sind für Flüssiggas (LPG) und dessen erneuerbare Varianten notwendig, damit der ländliche Raum mit seinen vielen Bestandsgebäuden ein bedeutender Akteur der Wärmewende wird? „Die Wärmepumpe allein wird im Wohnungsbestand des ländlichen Raumes keinen Erfolg haben. Abseits der Erdgas- oder Fernwärmenetze braucht es als Alternative moderne Flüssiggas (LPG)-Heizungen“, erklärte in seiner Eröffnungsrede Jobst-Dietrich Diercks, Vorstandsvorsitzender des DVFG.
Diercks wurde auf dem Forum Flüssiggas 2022 in seinem Amt als Vorstandsvorsitzender des Verbandes bestätigt. Ebenfalls für eine weitere Amtsperiode in den Vorstand des DVFG wiedergewählt wurde Stefan Hübner von der Tyczka Energy GmbH.
Drei Punkte, damit die Energiewende im ländlichen Raum gelingt:
1. CO2-Emissionen kappen – nicht die Optionen für die Wärmeversorgung
„Es ist dringend nötig, die CO2-Emissionen im Gebäudebereich signifikant zu senken. Es greift zu kurz, dabei wie die Bundesregierung auf eine Art Energieplanwirtschaft mit der Vollelektrifizierung der Wärmeversorgung zu setzen. Dieser Plan tauscht das Klumpenrisiko Erdgas aus Russland gegen das Klumpenrisiko Strom. Für den ländlichen Raum sind spezifischere Lösungen nötig, die den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohnern sowie dem Sanierungsstand ihrer Gebäude angepasst sind“, sagt Diercks.
2. Erneuerbarer Dimethylether (rDME) als Erfüllungsoption anerkennen
„Moderne Flüssiggas (LPG)-Heizungen können in Verbindung mit erneuerbaren Brennstoffen die CO2-Minderungsziele ebenso erfüllen wie Wärmepumpen. Deshalb muss neben biogenem Flüssiggas (BioLPG) auch der künftig zur Verfügung stehende erneuerbare Dimethylether (rDME) bei der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) als Erfüllungsoption integriert werden“, fordert Diercks. „rDME ist ein dem Flüssiggas sehr ähnliches Produkt, dessen Herstellung nicht auf knappen Elektrolyse-Wasserstoff angewiesen ist.“
3. Flüssiggas (LPG)-Heizungen in Kombination mit erneuerbaren Energien müssen förderfähig bleiben
„Verbraucher wünschen sich Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Preisen. Die Versorgung mit Flüssiggas (LPG) in Deutschland ist international diversifiziert und nicht auf Importe aus Russland angewiesen. Auch dessen erneuerbare Varianten BioLPG und in Kürze rDME stehen versorgungssicher zur Verfügung. Produktionsanlagen für erneuerbares Flüssiggas befinden sich heute schon in Europa – oder sind in den kommenden Jahren in EU-Mitgliedsländern geplant. Damit der ländliche Raum ein flexibler Akteur der Wärmewende bleibt, muss die Gas-Brennwerttherme in Kombination mit erneuerbaren Energien förderfähig bleiben“, so Diercks.
Energieträger Flüssiggas:
Flüssiggas (LPG) – nicht zu verwechseln mit verflüssigtem Erdgas (LNG, Methan) – besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert und schadstoffarm. Die erneuerbaren Varianten sind als biogenes Flüssiggas und als Dimethylether (rDME) verfügbar. Flüssiggas wird für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft sowie im Freizeitbereich eingesetzt.
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