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Heike Makatsch: „Der Wunsch wieder jung zu sein treibt mich nicht um“ / Die Schauspielerin über Perfektion, Steuererklärungsunlust und die eigene Endlichkeit

Hamburg (ots) –

„In jungen Jahren habe ich auf eine Wand meines Zimmers mein Mantra geschrieben: ‚No stand still, no rush'“, sagt Heike Makatsch im Interview mit EMOTION (Ausgabe 8/9 2022 ab heute im Handel, emotion.de). „Da das gesunde Maß zu finden ist eine Aufgabe, die sich mit den Lebensphasen verändert. Für Stillstand bin ich definitiv nicht bekannt. Aber zur Ruhe zu kommen, das ist immer noch eine Herausforderung.“ Ihr Familienalltag mit den drei Töchtern gebe es nicht immer her, Zeit für sich selbst zu finden und die eigenen Bedürfnisse im Blick zu behalten. „Als Mutter hat man immer die Befindlichkeit der anderen im Blick“, sagt die 50-Jährige, deren Motto „kein Stillstand“ sich in ihrer Karriere spiegelt. Aus der VIVA-Moderation ist eine etablierte Schauspielerin geworden. Makatsch hat mit zahlreichen Filmen Erfolge gefeiert, ermittelt als Tatort-Kommissarin und ist aktuell in der schwarzhumorigen Rtl+-Miniserie „Herzogpark“ zu sehen. Aber auch als Sängerin, Synchronsprecherin und als Hörbuch-Stimme hat sie sich einen Namen gemacht – eine Frau mit vielen Talenten.

Der Abschied von der eigenen Jugendlichkeit spielt für die Wahl-Berlinerin keine große Rolle. Wichtiger als faltenfreie Haut sei für sie die Energie, die eine Frau umgebe. „Ich erinnere mich gern an meine Jugend, gucke mit Freude darauf zurück. Aber der Wunsch wieder jung zu sein treibt mich nicht um. Ich habe alles erlebt, was ich erleben wollte. Ich habe noch immer das Gefühl, etwas irgendwann nochmal machen zu können. Auch wenn ich nicht verblendet bin und weiß, dass vieles auch nicht mehr so sein wird wie früher: Ich bin sehr neugierig auf das, was kommt. Das Leben steckt voller Überraschungen!“

Worauf sie möglichst wenig Lebenszeit verwendet, sei ihre Steuererklärung: „Bürokratie sehe ich als verschwendete Zeit an. Das fällt mir bisweilen auf die Füße, denn irgendwann muss das natürlich erledigt werden. Aber ich kann Papierkram sehr lange liegen lassen, ohne dass es mich bedrückt“, gibt die Schauspielerin im Interview amüsiert zu. Auch Geduld und Perfektionismus seien nicht immer ihre Sache. „Meine Schneiderlehre hat mir zwar Spaß gemacht. Aber ich wäre keine gute Schneiderin geworden, denn ich habe immer gedacht: Ach, passt doch – hudiwudi.“

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Silvia Feist
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