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Wellnesstrend Kältekammer / Bringt das was? Fragt die Apotheken Umschau / Die Antwort: nur in Ausnahmefällen

Baierbrunn (ots) –

Bis zu minus 170 Grad kalt ist es in der Kältekammer, sozusagen eine Sauna in kalt. Die einen wollen damit Gelenkbeschwerden bessern, für andere ist es eine Wellness-Flucht aus dem Alltag. Doch was ist dran an den Werbeversprechen der Hersteller, die eine Wirkung gegen Müdigkeit, Erschöpfung bis Depression und sogar Gewichtsverlust und eine Leistungssteigerung im Sport versprechen?

„Das sind alles nur Werbeversprechen“, sagt Universitätsprofessor Uwe Lange von der Justus-Liebig-Universität Gießen. „Da gibt es nicht die entsprechende Studienlage dazu, die das bestätigt.“ In den USA werden die Kyrokammern von der FDA (Food and Drug Administration, die offizielle Behörde, die Medikamente und medizinische Anwendungen prüft) weder zugelassen, noch empfohlen.

Lange und sein Team haben Studien vorgelegt, die die Wirkung der Extremkälte bei verschiedenen Erkrankungen untersuchen. Bis zu drei Monate besserten sich nach der Behandlung die Schmerzen der Betroffenen von entzündlichem Rheuma, Fibromyalgie, Neurodermitis oder Schuppenflechte. Lang ist aber auch die Liste an Vorerkrankungen, mit denen man die Kammern nicht besuchen sollte – von Durchblutungsproblemen bis Platzangst.

Eine Übersichtsarbeit von 2020 zeigte: Menschen, die Kältetherapie anwandten, hatten zwar weniger Muskelkater und konnten schneller wieder das Training aufnehmen – gleichzeitig war jedoch das Muskelwachstum geringer oder deutlich verlangsamt. Wer Wert auf zügig wachsende Muskeln legt, sollte daher lieber in der Sauna schwitzen.

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