München (ots) –
– Marktanteil bei 60 Prozent: Biosimilars bestehen im Wettbewerb
– Automatische Substitution in Apotheken: Risiken für Therapieerfolg und Adhärenz nicht ausreichend berücksichtigt
15 Jahre nach der Zulassung des ersten Biosimilars sind Nachahmerpräparate von Biopharmazeutika eine feste Größe in der Arzneimittelversorgung: Im vergangenen Jahr erreichten Biosimilars im Wettbewerb mit Original-Biopharmazeutika einen durchschnittlichen Umsatzanteil von 60 Prozent, und ihr Marktanteil nimmt von Jahr zu Jahr zu. Das belegt der aktuelle Biotech-Report vom Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Eine Begünstigung von Biosimilars durch eine Apothekensubstitution, wie es der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) seit geraumer Zeit diskutiert, erscheint mit Blick auf die Datenlage nicht notwendig, zudem birgt sie Risiken für den Therapieerfolg und die Adhärenz.
Biosimilars können im entsprechenden biopharmazeutischen Segment gegen Originalprodukte erfolgreich bestehen. Einige der Nachahmerpräparate haben sich bereits im ersten Jahr nach ihrer Einführung im Markt etabliert und kommen auf einen Anteil von bis zu 80 Prozent, so der vfa. „Diese erfreuliche Entwicklung bestätigt die Erwartungen an Biosimilars bezüglich einer Entlastung des Gesundheitssystems“, sagt Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. „Der intensive Wettbewerb in Verbindung mit Rabattverträgen und einigen Festbetragsgruppen hat so zu signifikanten Einsparungen im Gesundheitssystem geführt. Zugleich erleichtern diese Nachfolgemittel, die nach Patentablauf der Originalpräparate entwickelt werden dürfen, den Zugang zu innovativen Therapien.“
Aktuell ist eine automatische Substitution von Original-Biopharmazeutika durch Biosimilars in Diskussion. Ein solcher Austausch soll wie bei chemisch-synthetisch hergestellten Arzneimitteln in den Apotheken erfolgen. „Ärztinnen und Ärzte ziehen Biosimilars bereits bei ihrer Therapiewahl mit ein. Das bestätigen die vfa-Marktzahlen eindrücklich. Es besteht also kein Handlungsbedarf für den Gesetzgeber. Der G-BA sollte sich im Sinne der Arzneimitteltherapiesicherheit gegen eine automatische Subsitution von Biosimilars in der Apotheke aussprechen“, stellt der Amgen-Geschäftsführer fest. „Zudem gibt es Bedenken zur Therapiesicherheit, wenn die behandelnden Ärzt:innen nicht wissen, welches Medikament ihre Patient:innen erhalten haben. Auch die Studienlage ist nicht ausreichend, um negative Auswirkungen auf die Patientenadhärenz und den Therapieerfolg auszuschließen. Biosimilars sind keine Generika, sie sind nicht wirkstoffgleich mit den Originalprodukten. Darüber hinaus gibt es Biosimilars, die nicht für alle Indikationen des Referenzprodukts zugelassen sind, es gibt mehrere Biosimilars für ein Referenzprodukt und es gibt unterschiedliche Applikationshilfen für die Arzneimittel. Diese Komplexität muss berücksichtigt werden. Wir empfehlen daher dringend, dass auch weiterhin Ärztinnen und Ärzte die zentrale Rolle bei der Erstverordnung und beim Wechsel der Therapie einnehmen. Nur so können die Adhärenz und der Therapiererfolg sichergestellt werden.“
Über Amgen
Amgen ist ein global führendes unabhängiges Biotechnologie-Unternehmen, das seit über 40 Jahren besteht und heute mit etwa 24.000 Mitarbeitenden in fast 100 Ländern vertreten ist. In Deutschland arbeiten wir an zwei Standorten mit rund 750 Mitarbeitenden jeden Tag daran, Patient:innen zu helfen. Weltweit profitieren jährlich Millionen von Menschen mit schweren oder seltenen Erkrankungen von unseren Therapien. Unsere Arzneimittel werden in der Nephrologie, Kardiologie, Hämatologie, Onkologie, Knochengesundheit und bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Neben Originalpräparaten beinhaltet unser Portfolio auch Biosimilars. Wir verfügen über eine vielfältige Pipeline. www.amgen.de
Referenzen
1. Biotech-Report „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2022“, Boston Consulting Group, vfa bio – Verband forschender Arzneimittelhersteller e.V.
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