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„NACHTCAFÉ: Familie – was uns eint, was uns entzweit“

Baden-Baden (ots) – Michael Steinbrecher spricht u. a. mit Christian Rappe, dessen Sohn sich dem IS anschloss / Freitag, 24. Juli 2020, 22 Uhr, SWR Fernsehen

Innerhalb einer Familie steht man sich oftmals sehr nah und fühlt sich verbunden – doch gleichzeitig bietet Familie auch besonders viel Konfliktpotential. Häufig sind Familienmitglieder in Krisen die erste Anlaufstelle. Wenn man einen Schicksalsschlag durchstehen oder einen Verlust verarbeiten muss, steht im besten Fall die ganze Familie zusammen. Vieles kann Familienmitglieder jedoch auch voneinander entfremden: ob unterschiedliche Ansichten oder Erkrankungen wie Depressionen, die dazu führen, dass man nicht mehr an einen geliebten Menschen herankommt. Auch äußere Umstände können zu einer Entfremdung führen. Wie geht man mit Krisen innerhalb der Familie um? Wie kommen Eltern an ihr Kind heran, das auf die schiefe Bahn gerät? Wie wirbt ein Kind für Verständnis bei Eltern, die seinen Lebenswandel nicht akzeptieren wollen? Wie lassen sich Familienstreitigkeiten beilegen und wann ist Trennung die bessere Lösung? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im „NACHTCAFÉ: Familie – was uns eint, was uns entzweit“ am Freitag, 24. Juli, 22 Uhr, im SWR Fernsehen.

Die Gäste im „NACHTCAFÉ“:

Christian Rappe konnte seinen Sohn, der sich dem IS in Syrien anschloss, nicht retten

Es begann schleichend – und dann war es schnell zu spät: Christian Rappe musste hilflos zusehen, wie sich sein Sohn radikalisierte und sich dem IS in Syrien anschloss. „Er war so verblendet von dieser Ideologie. Das Leben auf der Erde war für ihn zweitrangig.“ Der verzweifelte Vater reiste nach Syrien, um seinen Sohn aus den Fängen der Terroristen zu befreien – doch es war bereits zu spät.

Katja Westphals Erkrankung führte zur Trennung von ihrem Partner

Katja Westphal hatte Erfolg im Beruf und eine glückliche Familie. Doch plötzlich begann ihre Leidensgeschichte: Zuerst ein Kribbeln in den Füßen, dann plötzlich Lähmungen. Während ihres schweren Kampfes zurück ins Leben scheiterte ihre Ehe – das Verhältnis zu ihrem Bruder wurde hingegen immer inniger. „Wenn man einmal vollständig auf andere angewiesen ist, merkt man, wie wichtig die Familie ist.“

Janina Michalke verlor ihren Vater Graciano Rocchigiani durch Alkoholexzesse

Janina Michalke hat ihren Vater, den Boxer Graciano „Rocky“ Rocchigiani, erst im Alter von zwölf Jahren kennengelernt. Der Beginn einer komplizierten Vater-Tochter-Beziehung – zwischen wenig Kontakt und plötzlicher, großer Nähe. Ein Dauerthema waren Rockys Alkoholexzesse, die ihn 2018 sogar das Leben kosteten. „Der Alkohol hat ihn mir genommen – aber er hatte ihn auch endgültig in meine Arme geführt“, sagt Michalke, für die ihr Vater heute noch immer sehr präsent ist.

Markus Malcher spürt eine Verbindung zu seinem Vater, den er nie kennenlernte

Auch Markus Malcher wuchs ohne leiblichen Vater auf. Lange wusste er nichts über ihn, bis er überraschend seine Todesnachricht erhielt – und nebenbei erfuhr, dass sein Vater einer der berühmtesten Musiker Afrikas war. Dadurch bekam Markus Malcher ein besseres Verständnis für sich selbst – und eine neue Familie. „Mein Vater ist zwar nicht mehr da, ich konnte keine Beziehung mehr zu ihm aufbauen, aber ich kann ihn jetzt trotzdem in mein Leben integrieren.“

Elke Sohler verlor ihre Tochter durch Suizid

Zu all ihren sechs Kindern hatte Elke Sohler immer ein enges Verhältnis – insbesondere zu ihrer Tochter Sarah. Als Sarah sich mit 26 Jahren das Leben nahm, war es für Elke Sohler unvorstellbar, mit diesem Schmerz weiterleben zu müssen: „Wenn jemand so plötzlich aus einer Familie rausgerissen wird, muss jeder seinen Platz neu suchen. Jeder für sich und auch die Familie als Ganzes.“

Mathias Jung ist als Psychotherapeut tätig

Vereint oder entzweit, ganz nah oder weit entfernt – das sind für den Psychotherapeuten Mathias Jung die beiden Pole, zwischen denen sich familiäre Beziehungen bewegen. Dabei ist er überzeugt: „Nähe und Distanz sind zwei wichtige Zustände. In jeder Beziehung brauchen wir Nähe und Distanz, sonst verschmelzen wir und haben kein Eigenleben mehr.“ Doch er weiß auch, wie schwierig es sein kann, in Kontakt zu bleiben, wenn Familienmitglieder sich innerlich entfernen.

„NACHTCAFÉ“ – anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe

Das „NACHTCAFÉ“ ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen Fernsehen. Jeden Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher Menschen mit besonderen Lebensgeschichten, darunter auch Prominente und Experten, um sich gemeinsam mit ihnen mit einem Thema auseinanderzusetzen.

„NACHTCAFÉ: Familie – was uns eint, was uns entzweit“ am Freitag, 24. Juli 2020, 22 Uhr im SWR Fernsehen

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Pressekontakt: Grit Krüger, Tel. 07221 929 22285, grit.krueger@SWR.de

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