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Gesundheitssystem in Syrien droht der Kollaps/ Bündnis Aktion Deutschland Hilft fordert langfristig gesicherten Zugang für humanitäre Hilfe

Bonn (ots) – Das Bündnis für Not- und Katastrophenhilfe „Aktion Deutschland
Hilft“ warnt vor einem Zusammenbruch der medizinischen Versorgung in Nordsyrien,
sollten die Kämpfe nicht enden. Nach Angaben der WHO können derzeit mindestens
77 medizinische Einrichtungen in und um Idlib und Aleppo aufgrund der
Sicherheitslage und fehlender Versorgung mit Medikamenten und medizinischen
Geräten nicht mehr betrieben werden. Mindestens 31 Einrichtungen wurden aus
Kriegsschauplätzen zwangsumgesiedelt. Über 100.000 Patienten bleiben wöchentlich
bei den derzeitigen medizinischen Kapazitäten unbehandelt.

Nach Angaben von Helfern vor Ort sind Krankenhäuser und Kliniken weiterhin Ziele
von Angriffen und müssen immer wieder evakuiert werden. „Innerhalb der letzten
Wochen mussten zwei unserer Krankenhäuser und zwei Gesundheitsstationen
evakuiert werden, die in unmittelbarer Nähe der Frontlinien lagen. Das
medizinische Personal leistet Unfassbares im Versuch, die Versorgung der
Menschen aufrechtzuerhalten“, sagt Janine Lietmeyer, Leiterin des
Regionalbereichs Nahost bei Malteser International. Die Bündnisorganisation von
„Aktion Deutschland Hilft“ betreibt gemeinsam mit zwei syrischen
Partnerorganisationen ein Netzwerk von Krankenhäusern und
Basisgesundheitsstationen in Idlib, West- und Nord-Aleppo. Das medizinische
Personal von Malteser International führt trotz der prekären Sicherheitslage
weiterhin notfallchirurgische Eingriffe durch und leistet lebensrettende
Gesundheitsdienste an verletzten Zivilisten.

Weitere Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ weiten ihre
medizinischen Hilfsaktivitäten in Nordsyrien aus: Das Medikamentenhilfswerk
action medeor bereitet derzeit in Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen
eine Hilfslieferung mit Medikamenten, medizinischem Equipment und
Winterhilfsgütern für Menschen in Flüchtlingscamps vor. Rund acht Tonnen
Hilfsgüter werden das Lager im nordrhein-westfälischen Tönisvorst in den
nächsten Tagen verlassen. Die Organisation World Vision konzentriert ihre
Hilfsmaßnahmen unter anderem auf die Unterstützung der mobilen medizinischen
Versorgung der nach Azaz und Afrin fliehenden Bevölkerung. Seit Ende letzten
Jahres haben rund 625.000 Flüchtlinge, 58 Prozent davon Kinder, die Region
erreicht. Die Organisation stellt für die zehn fahrenden Krankenstationen
Medikamente, Antibiotika und Verbandsmaterial zur Notbehandlung bereit. Mit
mobilen Kliniken verteilt auch Islamic Relief täglich Medikamente in den
Flüchtlingscamps von Idlib.

Auch die Bündnisorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ beobachtet die
Entwicklungen in Idlib und ganz Syrien mit großer Sorge. Derzeit erreicht die
Bonner Organisation gemeinsam mit Partnern fast eine halbe Million Menschen mit
Hilfsmaßnahmen. Dies erfolgt jedoch unter extrem schwierigen Bedingungen und
aufopferungsvollem Einsatz der Helferinnen und Helfer vor Ort. Die
Hilfsorganisation CARE arbeitet seit 2014 in Syrien und hat bislang insgesamt
fünf Millionen Menschen mit Nothilfe erreicht. Allein in 2019 erhielten eine
Million Menschen Unterstützung mit sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen,
medizinischer Hilfe und psychosozialer Betreuung. Aktuell verteilt CARE
Lebensmittel- und Hygienepakete sowie Küchenutensilien, Matratzen und
Winterkleidung an Vertriebene im Nordwesten von Syrien.

„Aktion Deutschland Hilft“ nimmt Spenden für die notleidenden Menschen in Syrien
und den Nachbarländern entgegen: Stichwort „Flüchtlinge Syrien / Nahost“

IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft)
Spendenhotline: 0900 55 102030 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk
höher)
Charity SMS: SMS mit ADH10 an die 8 11 90 senden
(10EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Aktion Deutschland Hilft
9,83 EUR) Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.

„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis von deutschen
Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um
schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen
ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um so die
bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter einem gemeinsamen
Spendenkonto bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen
Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und vom Deutschen Spendenrat
zertifizierte Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall
auf. www.aktion-deutschland-hilft.de

Gerne vermittelt „Aktion Deutschland Hilft“ Interviewpartner zur aktuellen
Situation in Syrien. Bitte kontaktieren Sie die Pressestelle unter 0228 / 242 92
– 222 oder presse@aktion-deutschland-hilft.de

Pressekontakt:

Aktion Deutschland Hilft e.V.
Tel.: 0228/ 242 92 – 222
Fax: 0228/ 242 92 – 199
E-Mail: presse@aktion-deutschland-hilft.de

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