Leverkusen (ots) –
Das Radfahren gehört in Deutschland zu den beliebtesten Sommer-Sportarten. Und das nicht ohne Grund: Denn die gelenkschonende Sportart hält nicht nur körperlich und geistig fit, sondern fungiert zudem als schnelles und klimaneutrales Transportmittel für kurze Strecken. Der Mythos, dass Fahrradfahren der Prostata schadet und den PSA-Wert steigen lässt, hält sich unter vielen Prostatakrebs-Patienten und sorgt für Unsicherheit – zu Unrecht!
Radfahren, Prostatitis und PSA-Wert
Der Irrglaube, dass Radfahren Prostatakrebs verursacht, wurde unter anderem durch Fälle von Profiradsportlern mitgetragen, die an Prostatakrebs erkrankten. Die Ursache der Erkrankung wird hier jedoch in den meisten Fällen in der Entwicklung einer chronischen Prostatitis vermutet. Dabei handelt es sich um eine Entzündung und/oder schmerzhafte Schwellung der Prostata. Die Erkrankung macht sich unter anderem durch Schmerzen in Becken, Damm, Leiste, beim Wasserlassen oder nach der Ejakulation bemerkbar. „Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöht sich bei Betroffenen – das gilt jedoch nicht für Menschen ohne Prostatitis“, sagt Dr. Stefan Machtens, Chefarzt für Urologie und Kinderurologie, GFO Kliniken Rhein-Berg / Marienkrankenhaus. „Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass Amateurradfahrer eine Prostatitis entwickeln.“
Und der Zusammenhang zwischen Radfahren und dem PSA-Wert? „Der PSA-Wert ist ein wichtiger Marker für Veränderungen der Prostata oder ein Tumorwachstum und kann beim Radeln kurzzeitig in die Höhe getrieben werden und die Testergebnisse verfälschen. Denn Fahrradfahren und der Sitz insbesondere auf einem ungeeigneten Sattel wirken wie eine Prostatamassage, bei der vermehrt das Eiweiß PSA gebildet wird; soll heißen: Fällt der PSA-Wert hoch aus, deutet das erstmal nicht unbedingt auf Veränderungen der Prostata hin, sondern kann am Radfahren liegen“, erläutert Dr. Machtens. Kleiner Tipp: Für einen aussagekräftigen PSA-Wert können Betroffene vor einer Blutentnahme vorübergehend auf längere Touren mit dem Drahtesel verzichten. Ansonsten empfiehlt der Urologe: „Wer Prostatakrebs hat oder im Alter ist, in dem das Krebsrisiko steigt, kann beruhigt auf das Fahrrad steigen. Denn Radfahren ist nicht schädlich. Ganz im Gegenteil! Es fördert die Gesundheit.“
Fit und mobil – so gesund ist Fahrradfahren
Prostatakrebspatienten wird empfohlen, sich regelmäßig zu bewegen und sportlich zu betätigen. Hierfür eignet sich das Radfahren wunderbar. Der Ausdauersport kurbelt das Herz-Kreislaufsystem an, sorgt für eine gute Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. Im Gegensatz zu anderen Ausdauersportarten gibt es hier jedoch einen entscheidenden Vorteil: Radeln schont die Gelenke. Das Körpergewicht wird, durch das Sitzen auf dem Sattel, vom Fahrrad getragen. Dadurch kommt es nicht – wie beispielsweise beim Joggen – zur Belastung der Gelenke.
Auch als Transportmittel ist der Drahtesel bestens geeignet. Schnell mal zum Supermarkt oder auf einen Besuch zu den Enkelkindern – besonders kurze Strecken lassen sich oft schneller zurücklegen als beispielsweise mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Das beste daran: Auch der Umwelt wird damit Gutes getan.
Prostatakrebs-Kampagne „wertvollER“ für Patienten und Angehörige
Auch sonst können Prostatakrebs-Patienten selbst viel dafür tun, trotz der Erkrankung ein aktives Leben zu führen, die Lebensqualität hochzuhalten und die passende Therapie für sich zu finden. Inspiration, Unterstützung und viele praxisnahe Tipps und Informationen erhalten Betroffene und Angehörige im Service- und Ratgeberportal der Kampagne „wertvollER“ – Gut leben trotz fortschreitendem Prostatakrebs“ unter www.wertvoll-er.de. Neue Formate auf der Plattform sind das Videomagazin wertvollER TV und ein kostenloser Newsletter, der regelmäßig zu Themen rund um fortschreitenden Prostatakrebs informiert. Einen Austausch mit anderen Betroffenen ermöglicht zudem die Facebookseite www.facebook.com/wertvollER.community.
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Melanie Zanfrini
Communications Pharma
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