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42-Stunden-Woche gegen Fachkräftemangel? Recruiting-Profi Vasil Ivanov erklärt, warum diese Maßnahme auf Dauer nicht zielführend ist und womit man das Problem wirklich behebt

Limburg (ots) –

Deutschland steuert auf eine Wirtschaft ohne Menschen zu. Man spricht dann vom „big quit“, wenn die Mitarbeiter in einer Branche ausgehen – in den Bereichen Handwerk und Bau ist das heute schon der Fall. Eine erhöhte Wochenarbeitszeit soll nun die Lösung für das anhaltende Problem sein.

„Diese Maßnahme mag zwar zur Überbrückung geeignet sein, auf lange Sicht wird das Problem damit allerdings nur verstärkt. Es gibt effektivere und nachhaltigere Maßnahmen, um das Problem wirklich an der Wurzel zu packen“, erklärt Strategieberater Vasil Ivanov. In diesem Gastartikel verrät er, was in der Baubranche langfristig gegen den Fachkräftemangel hilft.

Erhöhung der Arbeitszeit – keine durchdachte Maßnahme

Während andere Länder erfolgreich mit 6-Stunden-Arbeitstagen und 4-Tages-Wochen experimentieren, schlägt man in Deutschland die entgegengesetzte Richtung ein und zieht eine erhöhte Wochenarbeitszeit in Betracht. Das Problem dabei: Die meisten Arbeitnehmer sind von einer derartigen Maßnahme wenig begeistert. Statt länger zu arbeiten, wollen sie mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen und ihr Privatleben uneingeschränkt genießen. So ist die Bereitschaft von Fachkräften, länger zu arbeiten, äußerst gering.

In der Theorie mag die 42-Stunden-Woche zwar zeitweise zur Lösung der durch den Fachkräftemangel bedingten Probleme beitragen. Allerdings berücksichtigt sie nicht, welche sozialen und pädagogischen Folgen sie für die Fachkräfte hat. Die Maßnahme ist demnach unter Berücksichtigung der Praxis nicht zu Ende gedacht und entspricht in keinerlei Hinsicht dem Zeitgeist.

Probleme langfristig lösen, statt sie zu verlagern

Würde man die Arbeitszeit der Fachkräfte drastisch erhöhen, um einen Ausgleich zu schaffen, könnte man die negativen Folgen des Fachkräftemangels damit lediglich verzögern. Man muss die Produktivität der Arbeitnehmer maximieren – nicht die Zeit, die sie mit ihrer Arbeit verbringen. Es bedarf daher eines anderen Lösungsansatzes, um langfristig Abhilfe schaffen zu können.

In die Lösungsfindung sollten die Verantwortlichen die Arbeitnehmer aktiv einbinden. Schließlich wissen sie selbst am besten, was zur Steigerung ihrer Produktivität nötig ist. Es gilt also, sie genau danach zu befragen. Die Verantwortlichen müssen der Arbeit einen tieferen Sinn verleihen und die nötigen Anreize schaffen. Nur so können Arbeitnehmer langfristig motiviert werden, ihre Bestleistung abzurufen und damit die aktuell fehlende Arbeitskraft auszugleichen.

Attraktivität als Schlüssel zum Erfolg: Vorteile des Handwerks sichtbar machen

Eine weitere Maßnahme zur nachhaltigen Lösung der Probleme ist es, die zahlreichen Vorteile eines handwerklichen Berufs greifbar zu machen. Betriebe sollten also der breiten Masse die Attraktivität der Branche veranschaulichen. Hierfür sollten sie die Aufstiegsmöglichkeiten und den Abwechslungsreichtum in den Vordergrund rücken. Im Moment herrscht die Meinung vor, das Handwerk biete keine reizvollen Tätigkeiten.

Es können ja nicht alle jungen Menschen in die Industrie wollen, um den ganzen Tag lang auf einen Knopf zu drücken – da ist das Handwerk doch viel interessanter. Das Ziel sollte es also sein, den nötigen Kontrast zwischen Vorurteilen und den tatsächlichen Gegebenheiten zu schaffen – die Attraktivität eines handwerklichen Berufs muss also sichtbar gemacht werden, um auf Dauer mehr Menschen für die Branche zu gewinnen.

Digitalisierung und Automatisierung für langfristigen Erfolg

Um junge Menschen und Arbeitnehmer, die für einen Wechsel in die Handwerksbranche offen wären, gezielt auf sich aufmerksam machen zu können, müssen die Betriebe zudem verstärkt auf digitale Methoden setzen. Hierfür sollten sie die sozialen Medien nutzen, um ihre Zielgruppe an der richtigen Stelle zu erreichen. Auch die automatisierte Mitarbeitergewinnung sollten Handwerksbetriebe zeitnah in Form von algorithmenbasiertem Recruiting umsetzen. Schließlich führt die Digitalisierung in anderen Branchen dazu, dass Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.

Beispielsweise sind für die Produktion von Elektroautos – die auch in den kommenden Jahren weiter verstärkt werden soll – weniger Mitarbeiter nötig. So wird es unter anderem in der Automobilbranche auf absehbare Zeit große Kündigungswellen geben. Mithilfe von automatisierten Prozessen können Unternehmen die betroffenen Fachkräfte schnell und gezielt für sich gewinnen. Zudem werden sie dank digitaler Lernplattformen dazu in der Lage sein, ihre neuen Mitarbeiter innerhalb weniger Monate umzuschulen.

Über Vasil Ivanov:

Vasil Ivanov ist leitender Strategieberater und Geschäftsführer der Kraus Consulting GmbH. Mit seinem Team unterstützt er Handwerksbetriebe dabei, mehr Bewerbungen von den richtigen Fachkräften zu erhalten. Zu diesem Zweck macht er potenzielle Mitarbeiter über die sozialen Medien auf die Unternehmen aufmerksam. Die Kraus Consulting optimiert zudem den Bewerbungsprozess, um die Einstellung für alle Beteiligten zu vereinfachen. Dank seiner Erfahrung im Aufbau von Unternehmen weiß Vasil Ivanov, wie man funktionierende Recruitingsysteme etabliert. Weitere Informationen unter: https://www.richardkraus.de/

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