Mainz (ots) –
Ob der Airbag auslöst, der Autoreifen platzt oder eine Gasflasche explodiert: Es ist laut, sehr laut und das blitzschnell. Der Knall ist eine plötzliche, stoßartige Dichteänderung der Luft, die zum Beispiel durch Explosionen hervorgerufen werden kann. Die sich im Raum ausbreitende Druckwelle wird als Schall wahrgenommen. Dabei wird das Ohr nur für kurze Zeit einer Druckschwankung der Luft ausgesetzt, wobei meistens dem schnellen Anstieg des Drucks eine langsamere Abnahme folgt. Die Knallwellen können sich allerdings mit Überschallgeschwindigkeiten von mehr als 1.000 Meter pro Sekunde ausbreiten. Das entspräche 3.600 Kilometer in der Stunde. Ein Knall ist daher ein Geräusch, vor dem man das Gehör schützen sollte.
„Wer im Beruf oder in seiner Umgebung überraschend mit starkem Lärm rechnen muss, sollte einen Gehörschutz tragen“, empfiehlt Marianne Frickel, Hörakustikmeisterin und Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). „Denn ein einziger Knall kann je nach Intensität das Gehör schädigen und sogar zu einem Knalltrauma führen.“
Der durch einen Knall erzeugte Druck der Schallwellen kann die feinen Haarsinneszellen im Innenohr irreparabel schädigen. Ein watteartiges, dumpfes Gefühl, ein Rauschen, Piepen oder Dröhnen, das auch am nächsten Tag noch anhält, können erste Zeichen für Knalltrauma, Hörsturz oder Tinnitus sein. Das ist nicht nur unangenehm und belastend, sondern kann Langzeitschäden und außerdem eine Schwerhörigkeit nach sich ziehen.
So sind beispielsweise Feuerwehrleute bei Bränden und damit einhergehender Explosionsgefahr genauso gefährdet wie Personen, die beruflich mit Sprengungen zu tun haben, sich in Kriegsgebieten oder in der Nähe von lauten Industrieanlagen aufhalten. Aber auch Feierlichkeiten, bei denen Böller gezündet werden, sind Anlässe, bei denen es das Gehör vor Lärm und plötzlichen Knallgeräuschen zu schützen gilt.
„Ohren kann man nicht schließen wie die Augen. Um das Gehör vor lautem Knallen zu schützen, helfen Abstandhalten und Gehörschutz“, erklärt Frickel. „Besser als einfache Ohrstöpsel hilft Kapselgehörschutz, für Kinder sind dies die sogenannten ‚Micky-Mäuse‘. Angenehmer zu tragen ist hingegen der individuell angepasste Gehörschutz, der vom Hörakustiker angefertigt wird. Die Ohrpassstücke schließen das Ohr ab, schützen das Gehör auf diese Weise zuverlässig und lassen durch spezielle Filter nur bestimmte Frequenzen durch. Lärm klingt dadurch leiser, aber eine Unterhaltung ist dennoch möglich.“
Wer mit Knallwellen in Kontakt kommt, sollte regelmäßig sein Gehör beim Hörakustiker überprüfen lassen. Ein Hörtest ist in der Regel unverbindlich und dauert nicht lange. Dafür weiß man danach sicher, ob das eigene Gehör problemlos funktioniert. Über die Website www.hoerakustiker-suche.de finden sich wohnortnah Hörakustikerinnen und Hörakustiker in ganz Deutschland, die zu Gehörschutzlösungen beraten können.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 7.200 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.
Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), skwarciak@biha.de
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