Mainz (ots) –
Lärm ist eine häufige Ursache für Hörschädigungen. Die Einschätzung, was zu laut ist, fällt allerdings manchmal schwer. „Hören ist immer auch subjektiv. Als Lärm empfinden wir vor allem unerwünscht laute Geräusche. Die subjektive Wahrnehmung von Lautstärke kann aber täuschen. Ein Presslufthammer wird beispielsweise meist einhellig als ohrenbetäubender Krach empfunden, die dröhnenden Beats im Lieblingssong in gleicher Lautstärke aber als angenehm“, erklärt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).
Jeder Mensch definiert Lärm für sich anders. Die individuelle Empfindlichkeit des Gehörs, die Situation, die Umgebungsvariablen und die persönliche Stressresistenz sowie Vorlieben spielen dabei auch immer eine Rolle. In Stresssituationen oder bei hoher Konzentration können schon leise Geräusche ablenkend und belastend wirken, insbesondere in einer stillen Umgebung. Ist das Umfeld ohnehin unruhig, werden hingegen laute Geräusche nicht so schnell als Lärm empfunden. Gerade bei kontinuierlichem Lärm wie Straßenlärm kann auch ein Gewöhnungseffekt eintreten. Das Geräusch wird dann nicht mehr bewusst wahrgenommen und wirkt auch nicht mehr störend oder zu laut. Trotzdem kann diese Dauerbeschallung ein Auslöser für lärmbedingte Gesundheitsbeschwerden sein.
„Bereits bei Lautstärken ab 85 Dezibel kann das Gehör bei anhaltender Beschallung leiden – egal, ob die Geräusche als Lärm empfunden werden oder nicht“, sagt Frickel. Hörakustiker raten darum zu Gehörschutz, immer wenn es laut wird. „Gerade bei Aktivitäten, die einem Spaß machen, kommt es oft zu Fehleinschätzungen der tatsächlichen Lautstärke. Darum ist es wichtig, auch bei Konzerten und Festivals oder beim Besuch von Sportveranstaltungen mit viel Publikum an sein Gehör zu denken“, empfiehlt die Hörakustikmeisterin. Anders als Einweg-Ohrstöpsel ist individueller Gehörschutz kaum spürbar im Ohr und mehrfach einsetzbar. Hörakustiker können zu verschiedenen Gehörschutzlösungen beraten und bieten auch meist kostenfreie und unverbindliche Hörtests an, um das Gehör zu überprüfen.
Weitere Informationen gibt es auf der Service-Website www.richtig-gut-hoeren.de. Über die Website www.hoerakustiker-suche.de finden sich Hörakustikerinnen und Hörakustiker in Wohnortnähe.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 7.200 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.
Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), skwarciak@biha.de
Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell