Hillesheim (ots) –
Immerhin etwas mehr als 500.000 Jugendliche starten jedes Jahr in eine Ausbildung – doch die Ausbildung zum Zahnarzthelfer schneidet dabei im Ranking eher mittelmäßig ab. Die Folge: Fachkräftemangel auf breiter Front. „Auch, wenn es schwer ist: Betriebe müssen sich eingestehen, dass sie den Mangel zum Großteil selbst verantworten“, sagt Sven Walla.
„Man muss die Benefits, die man hat, auch nach außen hin verkaufen, damit man für die Auszubildenden interessant wird“. Walla leitet mit seiner Frau eine Praxis in der Eifel mit über 30 Mitarbeitern und berät deutschlandweit Praxisinhaber und Praxisinhaberinnen dabei, die Praxis zukunftssicher aufzustellen. Gerne verrät er im Folgenden elf Merkmale, die für Auszubildende heute besonders attraktiv sind.
1. Die Bezahlung muss stimmen
Die Lebenshaltungskosten steigen stetig an, auch für Azubis wird das Leben teurer – selbst dann, wenn sie noch bei ihren Eltern wohnen. Auch, wenn Geld allein nicht glücklich macht, ist es doch der wichtigste Weg, Anerkennung zu zeigen. 10 bis 25 Prozent über der empfohlenen Ausbildungsvergütung zeigen Auszubildenden, dass ihr Beitrag der Praxis etwas wert ist.
2. Fester Ansprechpartner
Junge Berufseinsteiger brauchen einen festen Ansprechpartner, der für sie da ist, der sie in die Praxis einführt und ihnen hilft, sich ins Team einzufügen. Dabei geht es aber nicht nur um fachliche Fragen, sondern auch um die gemeinsame Mittagspause und ein freundschaftliches Verhältnis.
3. Auszubildenden-Training
Keine Praxis sollte sich darauf verlassen, dass Auszubildenden in der Schule alles vermittelt wird, was sie wissen müssen. Besser ist es, in der Praxis eine Stunde pro Woche auch für ein praktisches Training mit Übungen einzurichten.
4. Das Interesse lebendig halten
Wochenlang nur Instrumente zu reinigen, ist sehr demotivierend. Interessierte Auszubildende wollen lernen. Sie sollten daher in der Praxis die Möglichkeit bekommen, Einblicke in alle Bereiche zu nehmen und auch selbst Verantwortung zu übernehmen. So bleibt ihr Interesse lebendig und sie wachsen mit ihren Aufgaben.
5. Spaß bei der Arbeit
Im Gesundheitswesen geht es um sehr ernste Jobs. Umso wichtiger ist es, auch Spaß bei der Arbeit zu haben. Durch eine lockere und humorvolle Atmosphäre fühlen junge Menschen sich im Team viel wohler.
6. Weiterbildung nach der Ausbildung
Entwicklungschancen sind jungen Kräften sehr wichtig. Der Arbeitgeber muss also zeigen, dass nach der Ausbildung nicht Stagnation und Routine warten, sondern spannende Weiterbildungsmöglichkeiten und Zusatzqualifikationen.
7. Aufstiegsmöglichkeiten
Es sollte nicht nur Weiterbildungsmöglichkeiten geben, sondern auch Aufstiegsfortbildungen, die vom Arbeitgeber gewünscht sind und gefördert werden. Das bindet junge Fachkräfte an die Praxis, da sie Perspektiven für sich sehen.
8. Nette Kollegen
Berufseinsteiger wollen ihren Alltag nicht mit ihnen fremden Kollegen verbringen. Im Idealfall herrscht in der Praxis eine menschliche und freundschaftliche Atmosphäre. Wenn aus Kollegen Freunde werden, mit denen Auszubildende auch gern ihre Freizeit verbringen, ist das perfekt.
9. Gute Führung durch das Management
Führungsqualitäten sind essenziell. Hier ist der Manager gefragt, damit Auszubildende jederzeit wissen, dass sie fair und klar geführt werden.
10. Lob und Anerkennung
Jeder Mensch freut sich über positives Feedback. Lob drückt Wertschätzung aus und bindet junge Fachkräfte an das Unternehmen.
11. Geduldig sein
Zu einer guten Unternehmenskultur gehört auch, dass Auszubildende Fragen stellen und Fehler machen dürfen. Wer hier mit Offenheit, Geduld und Ruhe agiert, wird mit interessierten und motivierten Auszubildenden belohnt.
Über Sven Walla:
Sven Walla ist Autor, Berater und Trainer mit einer 15-jährigen Erfahrung in der Beratung von Zahnarztpraxen. Zusammen mit seinem Team coacht und berät er Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber in der gesamten Bundesrepublik und führt sie mit seinem einzigartigen Konzept zu deutlich mehr Praxiserfolg. Weitere Informationen unter: https://svenwalla.de/ (https://svenwalla.de/)
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