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Sri Lanka: Verzweifelte Familien wollen ihre Kinder im SOS-Kinderdorf abgeben / Schulen aufgrund von Treibstoffmangel geschlossen

Colombo (ots) –

Aufgrund der steigenden finanziellen Not versuchen mehr und mehr Familien in Sri Lanka, ihre Kinder in ein SOS-Kinderdorf zu geben. Divakar Ratnadurai, Leiter der Hilfsorganisation in Sri Lanka, sagt: „Die Anfragen verzweifelter Eltern, die nicht mehr weiterwissen, häufen sich. Aktuell haben wir eine Gruppe von sechs Geschwistern aufgenommen. Unsere Hoffnung war, dass wir die Eltern unterstützen und die Familie wieder stabilisieren können, aber dann sind die Eltern plötzlich verschwunden.“

In den letzten Jahrzehnten seien Kinder vor allem in ein Kinderdorf gekommen, weil ihre Eltern gestorben waren oder etwa aus psychischen Gründen nicht für sie sorgen konnten. „Dass sie ihre Kinder abgeben wollen, weil sie sie nicht mehr ernähren können, ist eine völlig neue Entwicklung!“, sagt Ratnadurai. Die Inflationsrate für Lebensmittel sei auf 57,4 Prozent gestiegen, gleichzeitig gebe es einen großen Mangel an Grundnahrungsmitteln wie Reis und Gemüse.

Auch sonst beeinträchtige die Wirtschaftskrise das Leben der Kinder massiv: Aktuell hat die Regierung aufgrund akuten Benzinmangels die Schulen in allen großen Städten für mindestens eine Woche geschlossen. Die Lehrer sollen auf Online-Unterricht umstellen. Ratnadurai sagt: „Es ist jetzt schon absehbar, dass dies langfristige Auswirkungen auf die Bildungswege der Kinder haben wird.“ Bereits in den vergangenen Monaten war der Unterricht immer wieder stark eingeschränkt oder durch Stromausfälle behindert worden.

Zudem sei der psychische Druck auf Kinder und Jugendliche enorm. „Sie befinden sich in einer höchst unsicheren Situation und erleben mit, dass auch ihre Eltern und andere Erwachsene beunruhigt sind und Zukunftsängste haben.“

Unterdessen verhandeln in dieser Woche in Sri Lankas Hauptstadt Colombo Vertreter des Internationalen Währungsfonds und der Regierung Sri Lankas über ein Rettungspaket. Ratnadurai sagt: „Die Kinder und Familien brauchen dringend eine Perspektive!“

Die SOS-Kinderdörfer unterstützen Kinder und Familien in Sri Lanka vielfältig und setzen sich in der akuten Wirtschaftskrise dafür ein, dass Familien zusammenbleiben können und Kinder ihr Zuhause nicht verlieren.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 0160 – 984 723 45
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

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