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KONKRET-Preis für innovative Versorgung: Lilly Deutschland Stiftung zeichnet Projekte zur Palliativversorgung, Behandlung chronischer Wunden und Versorgung von Menschen mit COPD aus

Bad Homburg (ots) –

Die Lilly Deutschland Stiftung hat drei regionale Projekte zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung mit dem KONKRET-Preis 2022 ausgezeichnet. Die Löwenzahn Hochtaunus gGmbH bekam den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis für ihr Pilotprojekt „Allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV)“. Den zweiten Preis mit einem Preisgeld von 5.000 Euro erhielt die Gesundheitsnetz Region Bamberg eG für ihre webbasierte, digitale Wundakte namens „decubitool“. Der dritte Preis und 3.000 Euro Preisgeld gingen an das Programm „Durchatmen, trotz COPD“ der Gesunder Werra-Meißner-Kreis GmbH. Die drei Gewinner-Projekte ermöglichen in vorbildlicher Weise eine integrierte Gesundheitsversorgung durch den Einsatz digitaler Anwendungen und Vernetzung der medizinischen Leistungserbringer und Patient:innen. Die Preisträger:innen wurden bei der Preisverleihung in Bad Homburg am 30. Juni 2022 bekannt gegeben.

Mit dem KONKRET-Preis fördert die Lilly Deutschland Stiftung herausragende Projekte zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Patient:innen in Deutschland. Dabei sollten sie sich von bestehenden Angeboten unterscheiden, einen Mehrwert für Patient:innen bieten oder Versorgungslücken schließen. Eine ehrenamtlich tätige Jury mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft hat die Gewinner:innen des KONKRET-Preises 2022 ermittelt.

Die Preisverleihung moderierte die Moderatorin und Journalistin Bärbel Schäfer. Sie war vom Ideenreichtum und der Vielfalt der eingereichten Projekte ebenso beeindruckt wie vom Engagement der beteiligten Personen: „Die Leistungen der Menschen, die sich in Projekten und Initiativen für eine bessere Gesundheitsversorgung einsetzen, bleiben der breiten Öffentlichkeit oft verborgen. Gerade daher finde ich es toll, dass der KONKRET-Preis diese Leistungen in den Fokus rückt und als Vorbilder sichtbar macht.“

Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, zeigte sich in ihrem Grußwort zur Preisverleihung erfreut darüber, dass mit zwei Gewinner:innen starke Impulse für eine bessere Gesundheitsversorgung aus Hessen kommen. Sie würdigte zudem die Arbeit der Stiftungen, die „als Motoren der Modernisierung“ in ganz besonderer Weise dazu geeignet seien, innovative Ideen zu unterstützen.

Dr. Isabella Erb-Herrmann, Mitglied des Vorstandes für das Gesundheitspartner-, Krankengeld- und Präventionsmanagement der AOK Hessen und Vorstandsmitglied der Lilly Deutschland Stiftung, ging in ihrem Vortrag auf die Herausforderungen für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung ein. Beispielsweise führe der demografische Wandel dazu, dass immer mehr ältere, multimorbide und pflegebedürftige Patient:innen immer weniger Ärzt:innen und Pflegepersonal gegenüberstehen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an alle Beteiligten durch komplexere Therapien und neue Behandlungsmethoden. Auch sind die Sektorengrenzen im Gesundheitswesen noch lange nicht überwunden und führen zu einer suboptimalen Nutzung vorhandener Mittel. „Um die Versorgungssituation zu verbessern, sind Ideen, Pragmatismus und Engagement gefragt. Genau hier setzt die Lilly Deutschland Stiftung mit dem KONKRET-Preis an. Wir wollen die Gewinner-Projekte als Vorreiter und Vorbilder bekannter machen,“ erklärte Dr. Erb-Herrmann.

1. Gewinner: Löwenzahn Hochtaunus gGmbH will mit AAPV-Pilotprojekt Versorgungslücke schließen

Die Löwenzahn Hochtaunus gGmbH ist mit ihrem Pilotprojekt für eine allgemeine ambulante palliative Versorgung (AAPV) der erste Gewinner des KONKRET-Preises 2022. Das AAPV-Pilotprojekt zielt darauf ab, eine ambulante palliative Versorgungslücke zu schließen. Kernelement ist eine physisch und digital arbeitende Plattform, über die vorhandene Informationen zu Palliativpatient:innen verschiedener Gesundheitsdienste (Hausärzt:innen, Hospiz- und Pflegedienste, Apotheken, Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung, Krankenhausentlassungsdienste) gebündelt wird. Dadurch sollen unnötige und oft unerwünschte Krankenhauseinweisungen von schwerkranken, palliativ behandelten Menschen durch den ärztlichen Notdienst, beispielsweise in Abwesenheitszeiten der betreuenden Hausärztin bzw. des Hausarztes, vermieden werden. Die Laudatio hielt Kathrin Anders, Mitglied des Hessischen Landtags und Gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Wie alle Laudator:innen war auch sie Mitglied der Jury des KONKRET-Preises. Den Preis nahmen Dr. Philipp von Trott, internistischer Onkologe und Geschäftsführer des Palliativteams Hochtaunus, sowie Corinna Müller, stellvertretende Projektleiterin und Prokuristin der Löwenzahn Hochtaunus gGmbH, entgegen. „Der KONKRET-Preis ist für das gesamte Projektteam eine echte Anerkennung und Würdigung der geleisteten Arbeit. Die Auszeichnung bestätigt uns in unserem Tun und ermöglicht es uns, wichtige andere Projektangelegenheiten anzugehen,“ sagte Dr. von Trott.

2. Gewinner: Gesundheitsnetz Region Bamberg eG ermöglicht mit „decubitool“ digitales Wundkonsil

Alexandra Eichner, Geschäftsführerin der UGHO Unternehmung Gesundheit Hochfranken und selbst Gewinnerin des KONKRET-Preises 2021, hielt die Laudatio für das zweite Gewinnerprojekt, die webbasierte, digitale Wundakte „decubitool“ der Gesundheitsnetz Region Bamberg eG. „decubitool“ beinhaltet Schnittstellen für Praxisverwaltungssysteme, Kliniken, ambulante Pflegedienste, Pflegeheime, Rettungsdienst, Krankenkassen und Medizinischen Dienst, um mit allen an der Wunde beteiligten Leistungserbringern ein digitales Wundkonsil zu ermöglichen und intersektorale Grenzen durch gemeinsame Dokumentationsstandards zu überwinden. Dadurch sollen der Diagnose- und Therapieprozess beschleunigt sowie eine leitliniengerechte Behandlung einschließlich einer Best-Practice-Datenbank ermöglicht werden. Zudem können dank wundgerechtem und wirtschaftlichem Verband- und Heilmitteleinsatz und Vermeidung von Leerfahrten des Rettungsdienstes Kosten eingespart werden. „Unser Team will die Behandlung chronischer Wunden durch Überwindung intersektoraler Grenzen einfacher und besser machen. Die Auszeichnung mit dem KONKRET-Preis ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich, um unser Ziel, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Bereich zu verbessern, noch entschiedener zu verfolgen,“ sagte Dr. Wolfgang Steinbach, Allgemeinmediziner und Vorstandsvorsitzender der Gesundheitsnetz Region Bamberg eG, bei der Preisübergabe.

3. Gewinner: Gesunder Werra-Meißner-Kreis GmbH stärkt mit „Durchatmen, trotz COPD“ Souveränität von Patient:innen

Der dritte Gewinner des KONKRET-Preises ist die Gesunder Werra-Meißner-Kreis GmbH mit ihrem Versorgungsprogramm „Durchatmen, trotz COPD“, zu dem Dr. Albrecht Kloepfer, Politikberater, Publizist und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung (DGIV), die Laudatio hielt. Das Programm kombiniert über eine App für Patient:innen und ein Monitoringportal für das ärztliche und pflegerische Fachpersonal die bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) mit Schweregrad GOLD 2-4 erforderlichen Lungenfunktionstests mit der Betreuung durch eine Pflegefachkraft als „Lungenlots:in“. Dadurch sollen Selbstmanagementfähigkeiten und Souveränität von Patient:innen gefördert werden, während gleichzeitig pflegerische Kompetenzen gestärkt und damit ärztliche Ressourcen in der ambulanten Versorgung geschont werden. Fritz Arndt, Gesundheits- und Versorgungsmanager der Gesunder Werra-Meißner-Kreis GmbH, bedankte sich für den Preis mit den Worten: „Persönlich möchte ich die Auszeichnung mit dem KONKRET-Preis mit einem gesundheitsökonomischen Ritterschlag vergleichen. Für das Team und mich ist die Auszeichnung ein gewaltiger Motivationsschub, um das Programm mehr Betroffenen zugänglich zu machen. Wir freuen uns, dass unser praktischer Ansatz die Jury überzeugt hat.“

Die Ausschreibung für den KONKRET-Preis 2023 beginnt voraussichtlich im November 2022. Bewerbungen können bis 31. März 2023 online über das Bewerbungsformular auf der Website der Lilly Deutschland Stiftung unter https://lilly-stiftung.de/konkret eingereicht werden.

Über die Lilly Deutschland Stiftung

Die Lilly Deutschland Stiftung mit Sitz in Bad Homburg wurde 1992 gegründet und ist eine gemeinnützige, unabhängige Stiftung. Ihr Ziel ist es, durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und konsequente Einbindung bereichs- und funktionsübergreifender Expertisen die Gesundheitsversorgung von Menschen in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung gemeinsam mit Expert:innen aus Gesundheit, Wissenschaft, Ethik, Krankenkassen und Politik bedeutende Projekte entwickelt und gefördert. Vertreten wird die Lilly Deutschland Stiftung durch ihren paritätischen, ehrenamtlich tätigen Vorstand, besetzt mit Experte:innen aus Gesundheitswesen, Gesellschaft und Politik sowie Mitarbeiter:innen der Lilly Deutschland GmbH.

Wenn Sie mehr über die Lilly Deutschland Stiftung erfahren wollen, besuchen Sie unsere Website www.lilly-stiftung.de.

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