Freiburg (ots) –
Für Nothilfe fehlen ausreichend Mittel – „Humanitäre Helfer_innen müssen vor Ort entscheiden, wem sie helfen können und wem nicht.“ – Caritas appelliert an internationale Gemeinschaft, Krisen nicht aus den Augen zu verlieren
Im Südsudan droht der Nothilfe die humanitäre Triage, warnt Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. „Die existenziell benötigte Nahrungsmittelhilfe für den Südsudan ist völlig unterfinanziert, und nun droht fast zwei Millionen Menschen zusätzlich der Hunger“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Im Südsudan sind bereits heute etwa 2,9 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht und das Welternährungsprogramm hat angekündigt, die Nahrungsmittelverteilung für weitere 1,7 Millionen Menschen deutlich zu reduzieren. „Damit ist klar, dass die Helferinnen und Helfer vor Ort entscheiden müssen, wem sie helfen können und wem nicht. „Das ist für die Humanitäre Hilfe ein unhaltbarer Zustand und für die Menschen eine Tragödie“, so Müller.
Etwa zwei Drittel des elf Millionen Einwohner_innen zählenden Staates benötigen Hilfe. Der berechnete finanzielle Bedarf dafür wird von den Vereinten Nationen auf 1,7 Milliarden Euro geschätzt, doch davon stehen lediglich 26 Prozent (443 Millionen Euro) bereit. Fast eine halbe Milliarde Euro werden nun zusätzlich benötigt, um die steigenden Nahrungsmittelpreise durch den Ukraine-Krieg aufzufangen. „Die ohnehin sehr schwierige Situation verschiedener Krisen wie eine Jahrhundert-Überschwemmung und interne Konflikte im Südsudan, Corona, sowie die gegenwärtige Dürre wird nun auch noch durch den Ukraine-Krieg überlagert“, sagt Oliver Müller. Gelder für humanitäre Hilfe flössen verstärkt in Richtung der Ukraine, so dass für die anderen Krisen kaum etwas übrigbleibe. Während die Ukraine-Hilfe zu 80 Prozent finanziert sei, fehlten für den Südsudan fast 70 Prozent der benötigten Gelder. „Die internationale Gemeinschaft muss darauf achten, diese dramatischen Krisen, in denen Menschen sterben, nicht aus den Augen zu verlieren“, warnt der Leiter von Caritas international.
Caritas international hilft seit vielen Jahren im Südsudan. Gegenwärtig werden etwa 200.000 Menschen unterstützt, beispielsweise mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, medizinischer Hilfe, Kinder können zur Schule gehen, und Familien werden in der Landwirtschaft und Viehhaltung unterstützt. 2022 finanzierte Caritas international diese Hilfen mit 4,5 Millionen Euro.
Hinweis an die Redaktionen: Experten für den Südsudan stehen für Interviews zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Pressestelle.
Spenden mit Stichwort „Hilfe gegen den Hunger in Ostafrika“ werden erbeten an:
Caritas international, Freiburg,
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Evangelische Bank
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