Heidelberg (ots) –
Früher ging es vornehmlich um Vergütung, Karriereoptionen und Statussymbole wie zum Beispiel Eckbüro oder Firmenwagen. Die junge Generation von heute hat andere Ansprüche an ihren Arbeitgeber. Wer die Rahmenbedingungen nicht erfüllt, wird zukünftig am Arbeitsmarkt an Attraktivität verlieren.
Dr. Caroline von Kretschmann übernahm mit 44 Jahren das elterliche Hotel. Die Verantwortung wurde ihr bereits in die Wiege gelegt, denn es handelt sich um den Europäischen Hof Heidelberg, ein etabliertes 5-Sterne-Haus, das sie seither in vierter Generation leitet. Das sie die Nachfolge einmal übernehmen würde, war nicht von Anfang an klar. Die Eltern ließen sie und ihren Bruder ganz frei, zunächst ganz eigene Wege zu gehen. Die Entscheidung, nach einer Karriere als Unternehmensberaterin, ins elterliche Unternehmen einzusteigen, erwies sich als voller Erfolg. Caroline von Kretschmann wurde dieses Jahr zum Hotelier des Jahres gekürt, eine der höchsten Auszeichnungen in der Hotellerie.
Wer es als Quereinsteiger in dieser anspruchsvollen Branche an die Spitze schafft, braucht mehr als den Namen der Eltern und daraus resultierender Wertschätzung von Mitarbeitenden und Gästen. Caroline von Kretschmann hat ihre eigene Handschrift und die nötige Empathie, um auf der sozialen Klaviatur die richtigen Töne anzuschlagen. Zudem hilft ihr ihre berufliche Vergangenheit: Sie war 15 Jahre erfolgreiche Strategie- und Organisationsberaterin. Dieses Know-How steckt nun auch in dem seit über 115 Jahren im Familienbesitz befindlichen 5 Sterne Superior Hotel. Ein Wettbewerbsvorteil, der sich auch bei der Mitarbeiterbindung auszahlt. „Wir feiern gemeinsam Erfolge, stehen aber auch zusammen, wenn es schwer wird. So haben wir in der Pandemie nicht den Mut verloren und konnten diese Zeit sogar für uns nutzen.“ – so von Kretschmann. Etwa mit der systematischen Belebung der Social Media Kanäle und der Zertifizierung zu einem nachhaltigen Unternehmen durch Green Sign. Es scheint, als hätte man im Europäischen Hof in Heidelberg den Spagat zwischen Tradition und Moderne mit Leichtigkeit vollzogen und mit der gelebten Wertekultur die junge Generation überzeugt. Bei allen Herausforderungen, die der Beruf, eher eine Berufung, im Hotelgewerbe mitbringt, schafft es das Familienunternehmen, eine Work-Life-Balance und einen Sinn im Tun mit den traditionellen Werten des Hauses in Einklang zu bringen. Hier sieht von Kretschmann auch die Grundlage der eigenen Philosophie: „Die Zufriedenheit der Gäste beginnt mit der Zufriedenheit der Mitarbeitenden – und wer glückliche Gäste haben will, der braucht glückliche Mitarbeitende. Davon sind wir zutiefst überzeugt. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind erweiterter Teil der Familie und unser ganzer Stolz.“ – so die geschäftsführende Gesellschafterin. „Wir haben das Glück, dass unsere moderne, sehr empathische und werteorientierte Unternehmens- und Führungskultur perfekt zu den Anforderungen der jungen Generation passt. Wer heute noch wenig kooperative und rigide Strukturen vergangener Zeiten lebt, wird es auf dem zunehmend dynamischen Arbeitsmarkt schwer haben, die richtigen Mitarbeitenden zu finden und auch im Unternehmen zu halten“, glaubt Caroline von Kretschmann.
In einer Zeit, in der das Pyramidenmodell von Führung längst ausgedient hat, zeigt der Europäische Hof Heidelberg, wie Leadership und New Work gelebt werden kann – auch in einer klassischen und anspruchsvollen Branche wie der Hotellerie.
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