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Aktuelle Umfrage: Fehlende Terminals bremsen offenbar erheblich Trend zum bargeldlosen Bezahlen

Frankfurt/Düsseldorf (ots) – Die Hälfte der Deutschen ab 18 Jahren würde laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage* grundsätzlich häufiger mit Karte oder Smartphone bezahlen. Allerdings ist dies längst noch nicht überall möglich.

Bei der Online-Umfrage mit 2.028 Teilnehmer*innen geben größere Anteile für eine Reihe alltäglicher Bedarfssituationen an, wo das Bezahlen mit Karte oder Smartphone nach ihrer Erfahrung nicht geht: An der Spitze liegen hier Bäckereien, Metzgereien und Kioske mit Werten um 45 Prozent. Aber auch Taxis, Nahverkehr und Friseurgeschäfte kommen auf Werte über 30 Prozent, Gaststätten immerhin noch auf 21 Prozent. Passend dazu rangiert unter denen, die gerne mehr mit Karte oder Smartphone zahlen möchten, die Aussage „Wenn es mehr Möglichkeiten gäbe“ mit 26 Prozent an der Spitze der dafür genannten Voraussetzungen – vor „Wenn ich einen besseren Überblick hätte, wo es möglich ist“ mit 15 Prozent. Bargeld an der Kasse abheben zu können, wird des Weiteren von14 Prozent als begünstigender Faktor genannt.

„Unter Pandemiebedingungen wird aus Gründen der Hygiene bzw. des Gesundheitsschutzes das Vermeiden von Barzahlungen empfohlen. Hier bietet die Schaffung einer möglichst flächendeckenden Infrastruktur mit kontaktlos-fähigen Kartenterminals ein erhebliches Potential“, kommentiert Jürgen Wache diese Ergebnisse. „Der Wunsch, häufiger mit Karte oder Smartphone zahlen zu können, entspringt einer technologiebasierten Entwicklung, die Bankdienstleistungen ebenso betrifft wie andere Branchen und Lebensbereiche.“

Die Umfrage wurde im Auftrag der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen durchgeführt. Wache ist Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank eG und leitet im Genossenschaftsverband den Arbeitsausschuss Markt und Produkte. „Corona verstärkt vorhandene Trends und führt zu einer Beschleunigung bei der Nutzung digitaler Möglichkeiten für Geldgeschäfte“, erläutert sein Stellvertreter Friedhelm Beuse, Vorstand der Volksbank Münsterland Nord eG.

Verantwortung als Genossenschaftsbanken: Menschen bei digitalen Angeboten mitnehmen

Zwei Drittel der volljährigen Deutschen glauben, dass Sie einen guten Überblick über die Angebote ihrer Bank haben, um Geldgeschäfte digital zu erledigen – nur ein Viertel glaubt das nicht. „Wir müssen gerade auch diesen 25 Prozent konkrete Unterstützungsangebote für die Nutzung digitaler Angebote machen“, betont Wache. „Als Genossenschaft und Universalanbieter von Bankdienstleistungen haben wir eine besondere Verantwortung, möglichst viele Menschen mitzunehmen – anders als vielleicht manche Wettbewerber, die sich spezialisiert haben. Das Versprechen unseres Slogans `Morgen kann kommen´ wollen wir hier ganz konkret einlösen.“ Das gelte auch bezüglich der größten Altersgruppe ab 55 Jahren. Hier besteht eine überdurchschnittliche Skepsis gegenüber dem Bezahlen mit Smartphone oder Karte: 55 Prozent in dieser Gruppe würden diese Möglichkeit nicht häufiger nutzen, aber auch bei den Altersgruppen von 45 bis 54 Jahren und 35 bis 44 Jahren trifft dies mit 48 Prozent bzw. 41 Prozent auf relativ große Anteile zu. Demgegenüber liegen die Werte bei den Jüngeren bis 34 Jahre nur um 25 Prozent. „Es bedarf auch der Aufklärungsarbeit, dass diese Zahlungen genauso sicher sind, wie mit Bargeld“, glaubt Wache. „Nur Transparenz schafft die notwendige Akzeptanz.“

Hohe Zustimmungsraten für persönliche Beratung und Service per Chat, Video oder Telefon

Die Umfrage zeigt insgesamt eine große Offenheit gegenüber persönlichen Service- und Beratungsleistungen, die nicht in Präsenz stattfinden. Einem telefonischen Angebot für einfache Serviceleistungen wie Freistellungs- oder Daueraufträge stimmen 55 Prozent zu, 29 Prozent sehen das anders. Auch für Beratungen zu Geldanlagen, Vorsorge oder Finanzierungen auf digitalem Weg besteht eine hohe Akzeptanz: Immerhin 49 Prozent würden solche Angebote per Video-Chat, Online-Chat, geteiltem Bildschirm etc. befürworten, nur ein Drittel sieht das anders. Für telefonische Beratungen lautet das entsprechende Verhältnis 44 Prozent gegenüber 39 Prozent. Wie beim Bezahlen mit Karte oder Handy sind auch bei den Service- und Beratungsleistungen die skeptischen Einstellungen gegenüber digitalen und telefonischen Angeboten in der Altersgruppe ab 55 Jahren am stärksten ausgeprägt. Offensichtlich hat aber Corona in der Summe zu deutlich erhöhten Zustimmungsraten für solche Angebote geführt: Jeweils über 40 Prozent der volljährigen Deutschen stimmen aktuell „etwas mehr“ oder „viel mehr“ als vor der Pandemie der Aussage zu, digitale oder telefonische Angebote für persönlichen Service und Beratung sollten verfügbar sein – die Werte für „etwas weniger“ oder „viel weniger“ pendeln um die 20-Prozent-Marke. „Die hybride Beratung und Betreuung, bei der Kund*innen situativ die vernetzten digitalen und digital-persönlichen Zugangswege nutzen, gewinnt an Bedeutung“, ordnet Beuse diese Zahlen ein. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Befund, dass seit Beginn der Pandemie im März 2020 nur 36 Prozent der Befragten genauso häufig oder häufiger als zuvor in einer Filiale waren, um Bankgeschäfte mit einer/einem persönlichen Ansprechpartner*in zu erledigen. Seltener taten dies 22 Prozent – auf 37 Prozent trifft dies sogar überhaupt nicht zu.

38 Prozent der Deutschen können im Lockdown keine zusätzlichen Ersparnisse bilden

„Der Ausbau der Angebote bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken, für Beratungen andere Kanäle als in Präsenz zu nutzen, erhält auch vor diesem Hintergrund einen hohen Stellenwert“, unterstreicht Jürgen Wache. „Anderenfalls würde die Pandemie die seit Jahren vorherrschende Tendenz zu abwartendem Verhalten bei der Geldanlage noch mehr verstärken, als sie das ohnehin schon tut.“

Derzeit wird in Deutschland so viel gespart wie noch nie zuvor. Gefragt, was sie mit dem zusätzlich gesparten Geld nach dem Ende des Lockdowns machen werden, wählen die Deutschen am häufigsten unter neun vorgegebenen Möglichkeiten: Reisen/Konsum/Freizeit (19 Prozent), gefolgt von Investitionen in Haus oder Wohnung (16 Prozent) und in Aktien oder Fonds (11 Prozent). Elf Prozent würden das zusätzlich gesparte Geld auf dem Girokonto belassen. Allerdings stellt sich für viele Deutsche diese Frage überhaupt nicht: 38 Prozent sagen, dass sie keine zusätzlichen Ersparnisse bilden können.

* Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.028 Personen zwischen dem 26. und 29.03.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Weitere Informationen unter awado.de

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