Kitzbühel (ots) –
Unter dem Motto „grow together“ hat Kwizda Agro mit Experten aus Europa und Nordamerika Methoden für eine erfolgreiche Wiederaufforstung erörtert. Das klimaneutrale Event soll Dialoge in Form von Leitvorträgen, Podiumsdiskussionen und Präsentationen zwischen verschiedenen Interessenvertretern fördern.
„Bis 2030 sollen in Europa 3 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Aber es reicht nicht aus, sie nur zu pflanzen – wir müssen sie auch schützen. Mit dem TRICO® FORESTRY CAMPUS tragen wir zum Dialog über nachhaltiges Waldmanagement und eine integrierte Wiederaufforstungsstrategie bei, um das optimale Wachstum jedes einzelnen Baumes zu fördern“, sagt Catalina Bardewyk, Leiterin des Geschäftsbereichs für biologische Eigenprodukte der Kwizda Agro. Daher veranstaltete das österreichische Familienunternehmen von 7. bis 9. Juni in Kitzbühel die erste Veranstaltung dieser Art in Europa mit 67 nordamerikanischen und europäischen Experten aus Wissenschaft, Holzwirtschaft, Politik und Forstverbänden. Die Keynotes hielten Suzanne Simard, Professorin für Waldökologie an der University of British Columbia, und Hans Grieshofer, Leiter der Abteilung für Ressourcenpolitik beim Verband der österreichischen Papierindustrie (Austropapier). Das Ergebnis ihrer Präsentationen sowie der vom Klimaexperten und Journalisten Andreas Jäger moderierten Podiumsdiskussionen und Präsentationen sind zahlreiche Ideen und Maßnahmen, die zu einer integrierten Wiederaufforstungsstrategie beitragen. Um dies zu erreichen, wird Kwizda Agro das geschaffene Netzwerk fördern und kontinuierlich ausbauen. Das soll den Ideenaustausch unterstützen und gemeinsame Projekte ermöglichen.
„Die Welt ist in Gefahr und damit auch unsere Wälder. Es braucht eine kollektive Antwort auf die bestehenden Herausforderungen. Deshalb haben wir den TRICO® FORESTRY CAMPUS ins Leben gerufen und unter das Motto ‚grow together‘ gestellt. Das Wissen und Know-how verschiedener Interessengruppen soll genutzt und vernetzt werden, um Lösungen für nachhaltiges Waldmanagement und eine erfolgreiche Wiederaufforstung zu entwickeln“, sagt Catalina Bardewyk. „Die Diskussionen in Kitzbühel haben uns drei Dinge gezeigt: Erstens denken wir noch zu sehr in Silos anstelle einer systematischen Denkweise. Zweitens verbindet alle Stakeholder mehr, als sie trennt. Drittens spielt der jeweilige Hintergrund des Einzelnen keine Rolle mehr, denn: Wir können es uns nicht leisten, nicht zu handeln.“
Simard: „Müssen von Praktiken der Urvölker lernen, um Zukunft der Wälder zu sichern“
Suzanne Simard appellierte in ihrer Keynote, sich stärker mit den unterschiedlichen Ökosystemen zu beschäftigen und sie bei der Anpassung und Entwicklung zu unterstützen: „Wir brauchen die Waldbedeckung und wir brauchen gesunde Wälder. Dazu sollten wir von Praktiken der Urvölker lernen, um die Wälder naturnah zu verjüngen. Da der Klimawandel schneller ist, als sich die Wälder anpassen können, sollte der Mensch zudem gegebenenfalls eingreifen und fremde Baumarten auspflanzen, die besser angepasst sind.“ Ihre Studienergebnisse zeigen, dass im Wald verbliebene, alte Bäume – die „Mother Trees“ – die Überlebenschance von Setzlingen zwischen 10 und 30 Prozent steigern und das Jungbaumwachstum fördern. „Wälder sind komplexe adaptive Systeme mit Tieren, Bakterien, Pflanzen und Menschen. Alle Teile interagieren miteinander. Diese Beziehungen stark zu halten, hält unsere Wälder widerstandsfähig“, so Simard.
Erfolgreiche Wiederaufforstung erfordert Kombination von Maßnahmen
In der anschließenden Keynote von Hans Grieshofer und in den beiden Podiumsdiskussionen diskutierten unter anderem Peter Mayer (Bundesforschungszentrum für Wald, BfW), Sabrina Dietz (Europäischer Verband für Jagd und Naturschutz, FACE), Florian Noll (Bayerische Staatsforsten), Brian Roth (Forstwissenschaftlicher Berater aus dem Nordamerikanischen Raum), Tom Fox (Fox Forestry), Uwe Sayer (FSC Deutschland) und Anna Treschow (Policy-Expertin beim Verband der schwedischen Familienwaldbesitzer) Maßnahmen für den Wald der Zukunft und eine erfolgreiche Wiederaufforstung. Um gesunde Wälder als gemeinsames Ziel zu erreichen und zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen, definierten die Diskussionsteilnehmer verschiedene Handlungsfelder:
Waldmanagement: Eine moderne Forstwirtschaft im Zeichen des Klimawandels soll neben Vielfalt und Natürlichkeit auch wirtschaftlichen Zielen folgen und produktive Wälder gewährleisten. Die Herausforderung bei der Erstellung von Strategien sind jedoch die Interessen-, Gestaltungs- und Zielkonflikte der unterschiedlichen Stakeholder am Wald. „Wir müssen Kompromisse identifizieren und eingehen – und das fehlt sehr oft in der Debatte. Es gilt, zusammenzuarbeiten und Synergien zu finden. Allen Beteiligten sollte klar sein, dass es Zielkonflikte gibt, die nicht gleichzeitig erfüllt werden können“, so Peter Mayer.
„Es geht nicht darum, die Jagd gegen andere Waldschutzmaßnahmen zu stellen, sondern um die Kombination von Jagd und Waldschutzmaßnahmen“, so Sabrina Dietz zum Thema Wildmanagement. Sie spricht sich für einen stärkeren Dialog zwischen Waldbesitzern und Jägerschaft aus, da beide Seiten permanent zum Schutz des Waldes im Einsatz sind. Einige Teilnehmer betonten zudem, dass besonders Repellents wie TRICO® zu einem natürlichen und gezielten Schutz einzelner Bäume beitragen, ohne einen Plastik-Fußabdruck in Form von Schutzhüllen im Wald zu hinterlassen.
Wissenschaftliche Begleitung: Um klima- und zukunftsfähige Wälder zu gestalten, brauchen Förster und Waldbesitzer Unterstützung bei der Wahl der Bäume. Peter Mayer hat dazu ein Ampelsystem des BfW vorgestellt, in das Annahmen zur weiteren Entwicklung des Klimawandels einfließen und das die Baumartenwahl für alle Standorte erleichtert. Gefordert wurde auch eine intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis.
Regulatorische Maßnahmen: Förster und Waldbesitzer brauchen eine anpassungsfähigere und schlankere Regulierung sowie subsidiäre Möglichkeiten, um innovativ zu handeln. Dies wäre auch eine Lösung für eine EU-weite Politikgestaltung und Gesetzgebung, die die Herausforderungen unterschiedlicher Eigentumsformen und -größen sowie Gesetze und Verordnungen bewältigen muss. Die meisten Teilnehmer stimmten darin überein, dass die aktuellen EU-Vorschläge zwar ambitioniert und gut sind, jedoch die vorgeschlagenen Methoden und Richtlinien Barrieren schaffen und kleine Waldbesitzer gefährden. Zudem sollten weiterführende Dialoge über die Interessenkonflikte zwischen Jagd- und Forstrecht geführt werden.
Förderungen und andere Anreize: Durch monetäre Unterstützung und Sonderzulagen könnten unterschiedliche Waldleistungen gezielt gefördert werden, um für Waldbesitzer einen Anreiz zu schaffen, das Forstmanagement im Sinne der verschiedenen Leistungen des Waldes der Zukunft umzusetzen. Als Beispiele wurden die Förderung von Wasserqualität, Bodenschutz oder Biodiversität genannt, die auch dem Allgemeinwohl zugutekommen.
„Wälder alleine werden nicht alle Probleme der Welt lösen können – Wald und Holz sind jedoch ein substantieller Teil davon“, betonte Peter Mayer. Die Teilnehmer führten dazu aus, dass die Kohlenstoffspeicherung weitergedacht werden muss. Denn Kohlenstoff wird auch gespeichert, wenn Holz als Rohstoff in Gebäuden oder in Verpackungen eingesetzt wird. Damit erfolgt auch die wichtige Substitution erdölbasierter, CO2-intensiver Stoffe. Innovatives Denken, Ressourceneffizienz und geschlossene Kreisläufe sind dabei die wichtigsten Aspekte, um zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen.
Offener Dialog: Bei der Wiederaufforstung und Waldentwicklung müssen die Interessen und Ideen aller Beteiligten zusammengebracht werden, um die unterschiedlichen Spannungsfelder zu lösen. Es braucht einen Interessenausgleich, klare gemeinsame Ziele sowie ein koordiniertes Vorgehen. Der TRICO® FORESTRY CAMPUS war hierzu ein erster Schritt, um die Stakeholder zu vernetzen und ein Netzwerk zum Austausch von Ideen zu schaffen. Ziel für die Zukunft ist es, das Netzwerk weiter zu fördern, gemeinsam Projekte zu entwickeln und – analog zum Wald und gemäß dem Motto „grow together“ – zusammen und nachhaltig zu wachsen.
Weitere Informationen, Bilder und Videos vom TRICO® FORESTRY CAMPUS gibt es auf der Website (https://event.trico-repellent.com/).
Bild 1 – Alle Teilnehmer: Insgesamt nahmen 67 Expertinnen und Experten aus Europa und Nordamerika am TRICO® FORESTRY CAMPUS teil.
Bild 2 – Diskussion (v.l.n.r.): Peter Mayer (Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald in Austria), Anna Treschow (Policy-Expertin beim Verband der schwedischen Familienwaldbesitzer) und Brian Roth (Forest Research Consultant) diskutierten mit Moderator Andreas Jäger und dem Publikum über Visionen und die Realität beim Waldmanagement.
Bild 3 – Gastgeber (v.l.n.r.): Johannes Kwizda (Mitglied der Geschäftsleitung bei Kwizda), Catalina Bardewyk (Leiterin der Business Unit für biologische Eigenprodukte bei Kwizda Agro) und Ronald Hamedl (Geschäftsführer bei Kwizda Agro).
Über Kwizda Agro
Die Kwizda Agro GmbH ist einer der führenden Anbieter von chemischen und biologischen Pflanzenschutzmitteln und Teil der Kwizda Unternehmensgruppe in Österreich. Sie entwickelt innovative Wirkstoffe und verfügt über ein umfassendes Know-how bei der Produktion komplexer und hochwertiger Formulierungen. Der Bereich New Tech konzentriert sich dabei auf die Entwicklung und den internationalen Vertrieb eigener innovativer biologischer Produkte für die Forstwirtschaft sowie Sonderkulturen und den Ackerbau. Über das eigene internationale Vertriebsnetzwerk berät das Unternehmen kompetent Anwender zu einem standortgerechten und nachhaltigen Pflanzenschutz. Insgesamt sind über 300 Mitarbeiter an den Standorten in Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Ungarn und Rumänien beschäftigt. Damit gewährleistet Kwizda Agro vitale Kulturen in der Landwirtschaft sowie gesunde Gärten als Ort der Erholung.
Mehr Information unter https://www.kwizda-agro.com/de
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