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Aktuelle Studie: Digitalisierungsbedarf, Corona, Lieferengpässe – Die Zukunft des stationären Einzelhandels liegt im Omnichannel

Düsseldorf (ots) –

– Über 60 Prozent des unabhängigen Einzelhandels sieht keinen Digitalisierungsbedarf oder scheuen die Digitalisierung aus Überforderung.
– Experte Prof. Dr. Heinemann sieht mangelnde Digitalisierung kritisch.
– Zeitgleich starker Zulauf beim Onlinegroßhandel: Digitale Beschaffung wird immer relevanter.
– Bereits jede:r fünfte Einzelhändler:in nutzt Onlinegroßhändler und sammelt dabei positive Erfahrungen.

Der unabhängige, mittelständische Einzelhandel in Deutschland sieht sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die seinen Erfolg erschweren: hohe Ladenmieten, Wettbewerbsdruck durch E-Commerce und große Händler sowie die Pandemie. Gleichzeitig stellt sich die Frage: Wie steht es hier um die Digitalisierung? Vier von zehn Einzelhändler:innen haben sich noch nicht mit digitalen Lösungen beschäftigt. Hier bedarf es vor allem unkomplizierter und schnell einsetzbarer Lösungen. Denn laut Studie ist die Überforderung mit den Aufgaben und Technologien ein Grund für die Digitalisierungslücke. Ein Erfolgsbeispiel ist das Umdenken im Beschaffungsprozess: Bereits jede:r fünfte Einzelhändler:in informiert sich mittlerweile auf Onlinegroßhandelsplattformen. 64 Prozent der Befragten sind offen für digitalen Beschaffungsalternativen.

Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Studie, die das Marktforschungsinstitut IFH Köln im Auftrag der weltweit größten digitalen Großhandelsplattform Faire Wholesale (https://www.faire.com/) im Juli 2022 umgesetzt hat. 213 unabhängige Einzelhändler:innen verschiedener Branchen mit einem maximalen Umsatz von 1,5 Mio. Euro äußerten sich in der Befragung zum Thema „Wie digital ist der deutsche Einzelhandel?“

Mit digitalen Lösungen den Herausforderungen begegnen

Die Hälfte der befragten Unternehmen, deren Läden in städtischen Lagen angesiedelt sind, gibt an, dass sich die Corona-Pandemie negativ auf ihre Geschäfte ausgewirkt hat. Im Lockdown konnte niemand shoppen gehen, Lieferengpässe schmälerten das Sortiment. 36 Prozent der Befragten informieren sich normalerweise auf Großhandels- und Ordermessen zu neuen Trends und Produkten. Diese wurden jedoch während der Corona-Krise abgesagt.

„Traditionell stellen wir unsere Produkte auf internationalen Handelsmessen stationären Händler:innen vor, doch diese Veranstaltungen fielen in den vergangenen zwei Jahren immer wieder aus“, beschreibt Faire Kundin Antje Risau, Gründerin von WeeDo Funwear das Problem aus Hersteller:innensicht. „Ein Riesenproblem, das wir mit einer digitalen Großhandelsplattform wie Faire lösen konnten. Dort treffen auch im Lockdown kleine Einzelhändler:innen und kleine Marken aufeinander. Online rettet somit kleine stationäre Marken und Läden.“

Einzelhandel intelligent gedacht – Faire unterstützt mit neuen Technologien und Dienstleistungen sowohl unabhängige Einzelhändler:innen, als auch Hersteller:innen und kleine Marken. Beide Seiten können somit lokale und globale Netzwerke bilden, die ihnen dabei helfen, dem Wettbewerb mit den Einzelhandelsriesen standzuhalten. Welche Rolle die digitale Transformation dabei spielt war die zentrale Fragestellung der Studie von Faire und IFH Köln.

Wie digital ist der deutsche Einzelhandel aufgestellt?

Um es vorweg zu nehmen: Es besteht digitaler Nachholbedarf, aber zugleich entdecken immer mehr die Vorteile von Online. Noch haben sich vier von zehn Einzelhändler:innen nicht mit digitalen Lösungen beschäftigt, unter anderem weil sie derzeit keinen Bedarf für Digitalisierung sehen oder mit den hiermit verbundenen Aufgaben überfordert sind. 57 Prozent der befragten Händler:innen betreiben keinen Onlineshop. Besonders kleinere Einzelhändler:innen geben fehlende Zeit an, wieso sie bisher keinen zusätzlichen Onlinekanal aufgebaut haben. Doch gerade traditionell zeitaufwendige Aufgaben, wie die Auswahl und den Einkauf neuer Waren lassen sich mühelos digitalisieren, d.h. über Onlinegroßhandel abwickeln. Das hat bereits jede:r fünfte Einzelhändler:in erkannt – Tendenz steigend. War der Besuch auf Großhandels- und Ordermessen früher mit Zeit und Kosten verbunden, gelingt der Einkauf beim Onlinegroßhandel digital schnell und bequem.

„Die Pandemie hatte weitreichende Auswirkungen darauf, wie Konsument:innen weltweit einkaufen und Geschäfte machen. Sie stellte uns zwar vor eine Herausforderung, aber dieser Moment bietet uns auch die Gelegenheit zu überdenken, wie wir bisher vorgegangen sind, und zu entscheiden, wie wir uns neu aufstellen wollen“, kommentiert Max Rhodes, Mitbegründer und CEO von Faire, die Umfrageergebnisse. „Unsere Plattform gibt unabhängigen Einzelhändler:innen die Möglichkeit, mit einfachen Online-Tools einige der gängigsten Probleme zu lösen, mit denen sie konfrontiert sind. Wenn sich ein:e Einzelhändler:in bei Faire anmeldet, wird er oder sie Teil eines globalen Netzwerks, das gemeinsam mit Einzelhandelsriesen konkurrieren kann. Unsere Mission ist es, ihnen dabei zu helfen, eine bessere Zukunft für sich und ihre Community aufzubauen.“

Mit maßgeschneiderten finanziellen und logistischen Bedingungen, wie z. B. kostenlosen Rücksendungen und einem 60-Tage-Nettozahlungsziel, bietet das 2017 in den USA gegründete Unternehmen kleinen Händler:innen Konditionen, wie sie üblicherweise allein großen Handelsketten zur Verfügung stehen. Mit seinem datengesteuerten Ansatz begleitet Faire Händler:innen bei der passgenauen Auswahl von Artikeln. Mit Faire profitieren Marken von leistungsstarken Vertriebs-, Marketing- und Analysetools, die ihr Geschäft vereinfachen.

Experte Prof. Dr. Heinemann sieht mangelnde Digitalisierung kritisch

„Obwohl die derzeitigen Herausforderungen im stationären Einzelhandel gewaltig sind, verweigern immer noch 4 von 10 Händlern das Thema Digitalisierung“, sagt der E-Commerce-Experte im Hinblick auf die Studienergebnisse der IFH Köln. „Sie gehören damit höchstwahrscheinlich zu den Handelsbetrieben, die den Strukturwandel nicht überleben werden. Die fortschrittlichen Händler allerdings haben die Gunst der Stunde genutzt und setzen vor allem auf die Vorteile der Digitalisierung auf der Beschaffungsseite in Einkauf und Logistik.“

Onlinegroßhandel wird als Einkaufskanal immer relevanter

Insgesamt ist die Digitalisierung bei größeren Einzelhändler:innen weiter verbreitet – vor allem im Einkauf und den internen Prozessen ist sie ausgeprägter. Die globalen Krisen treiben insbesondere in der Beschaffung der Waren ein Umdenken hervor: Der Onlinegroßhandel wird als Einkaufsort relevanter, Händler:innen suchen nach digitalen Alternativen zu Messen und langwierigen Recherchen in den Weiten des Internet. Zahlreiche Faire-Tools erleichtern den Bestellprozess und knüpfen an beliebte und gelernte Social Media Mechanismen an.

„Ich habe schon ganz oft auf „Dies könnte dir auch gefallen“ geklickt, das funktioniert wie bei Instagram und Pinterest“, sagt Ramona Krämer, Inhaberin des Hamburger Krämerladens. „Ich liebes es, dass ich weltweit einkaufen kann, momentan bestelle ich viel in Amerika.“ Vorgestellt hat Faire die Studie in der Düsseldorfer Boutique In Love with Loretto 23. Die Ladenbesitzerin Patricia Bernhardt setzt auf die Digitalisierung und bestellt ihre kuratierte Ware bei Faire. Damit repräsentiert sie die neue Generation unabhängiger Händler:innen: stark im Sortiment, offen für digitale Lösungen, aktiv in den sozialen Medien.

64 Prozent der Befragten gaben an, offen für alternative Beschaffungsmöglichkeiten wie den Onlinegroßhandel zu sein. Trotz vergleichsweise geringerem Digitalisierungsgrad suchen kleinere Händler:innen eher nach neuen Einkaufsmöglichkeiten. Jeder fünfte:r Einzelhändler:in informiert sich bei Onlinegroßhändler:innen, 80 Prozent haben dabei positive Erfahrungen gemacht. Bei 68 Prozent hat sich die Nutzung von Onlinegroßhandelsplattformen während der Pandemie positiv ausgewirkt. Während der aktuellen Krisen wünschen sich insbesondere größere Einzelhändler:innen zunehmend Unterstützung vom Großhandel, vor allem hinsichtlich Konditionen (35 Prozent) und Warenauswahl (15 Prozent).

Fazit und Ausblick

„Es gilt, mit dem richtigen Angebot beim Einzelhandel zu punkten“, sagt Max Rhodes. „Die Studienergebnisse spiegeln wider, was wir jeden Tag erleben. Kleine, unabhängige Einzelhändler:innen haben es schwer im traditionellen Großhandelssystem: Kurzfristige Zahlungsziele und große Mindestbestellmengen machen den Beschaffungsprozess für kleine Unternehmen risikoreich. Es braucht moderne Konzepte, faire Konditionen und digitale Angebote für unabhängige Retailer:innen.“

Die Experten von Faire haben schon bei der Gründung erkannt: Der Einzelhandel wird immer mehr zum Omnichannel. Es wird immer seltener Einzelhändler:innen geben, die nur online oder nur stationär sind. Dieser Überzeugung ist auch Prof. Dr. Heinemann und nennt das Konzept „Kanal Egal“. „Jeder wird über Websites, soziale Medien oder Marktplätze ein bisschen von beidem anbieten. Eine ideale Kombination stellt dazu die Beschaffungsplattform Faire.com (http://faire.com/) dar, auf der sich bereits 70.000 Qualitätsmarken zum Großhandelspreis tummeln.“

Digital Commerce und stationärer Handel sind kein Widerspruch, sondern ideale Partner bei der Demokratisierung und Digitalisierung des Einzelhandels.

Über das IFH

Als Brancheninsider liefert das IFH KÖLN Informationen, Marktforschung und Beratung zu handelsrelevanten Fragestellungen rund um eine erfolgreiche Gestaltung der Zukunft und der Entwicklung passender Geschäftsmodelle. Das IFH KÖLN ist erster Ansprechpartner für unabhängige, fundierte Daten, Analysen und Strategien, die Unternehmen und Handelsstandorte erfolgreich und zukunftsfähig machen. Durch die Betrachtung von Märkten, Kunden und dem Wettbewerb, bietet das IFH KÖLN einen 360°-Blick für die Strategieableitung bei handelsrelevanten Themen. Mehr unter: www.ifhkoeln.de

Über Faire

Faire ist der weltweit erste Online-Marktplatz, der ausschließlich unabhängige Einzelhändler:innen und Marken zusammenbringt und so die Demokratisierung des Großhandels vorantreibt. Dank unkomplizierten finanziellen und logistischen Bedingungen, wie z. B. kostenlosen Rücksendungen und einem 60-Tage-Nettozahlungsziel, bietet das 2017 gegründete Unternehmen kleinen Händler:innen Konditionen, wie sie üblicherweise allein großen Handelsketten zur Verfügung stehen. Mit seinem datengesteuerten Ansatz begleitet Faire Händler:innen bei der passgenauen Auswahl von Artikeln. Mit Faire profitieren Marken von leistungsstarken Vertriebs-, Marketing- und Analysetools, die ihr Geschäft vereinfachen. Kleine Unternehmen zu stärken ist eine Herzensangelegenheit von Faire. Alle Mitglieder des Gründer- und Vorstandsteams haben einen Einzelhandelshintergrund. Der Hauptsitz von Faire ist in San Francisco, USA. Mit seinen 10 internationalen Standorten verbindet Faire kleine Händler:innen und Hersteller:innen weltweit. Faire wird von Investoren wie Durable Capital Partners, Sequoia Capital, Forerunner Ventures, Founders Fund, Khosla Ventures, Lightspeed Venture Partners, Y Combinator, DST Global, Dragoneer, D1 Capital Partners, Norwest Venture Partners, Baillie Gifford und Wellington Management unterstützt. www.faire.com

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