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Rentenbank: Neugeschäft mit Programmkrediten im ersten Halbjahr 2022 kräftig gestiegen

Frankfurt am Main (ots) –

Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete die Landwirtschaftliche Rentenbank eine deutlich stärkere Nachfrage nach ihren Programmkrediten. Das Neugeschäft stieg um fast ein Drittel auf 3,8 Mrd. Euro. Besonders kräftig wuchs die Fördersparte „Erneuerbare Energien“. Auch die Fördersparten „Ländliche Entwicklung“ und „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ legten deutlich zu. Das Betriebsergebnis der Förderbank für die Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum ging im ersten Halbjahr 2022 zurück. Die Kapitalquoten lagen weiterhin auf einem hohen Niveau.

Fördersparte „Erneuerbare Energien“ mehr als verdoppelt

In der Fördersparte „Erneuerbare Energien“ stieg das Neugeschäft kräftig auf 1 Mrd. Euro (443 Mio. Euro). Am stärksten legten Finanzierungen für Windkraftanlagen zu, von 291 Mio. Euro auf 750 Mio. Euro. Biogas-Finanzierungen verdoppelten sich auf 105 Mio. Euro (52 Mio. Euro). Die Einführung einer Darlehensvariante mit Zinsbindung über 10 Jahre im September 2020 macht sich in der Fördersparte „Erneuerbare Energien“ weiterhin bemerkbar. Seit Anfang April 2022 bietet die Rentenbank die langen Zinsbindungen in allen Fördersparten an.

Aufgrund der höheren Nachfrage nach Maschinen- und Betriebsmittelfinanzierungen ist auch das Neugeschäft in der Fördersparte „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ deutlich auf 613 Mio. Euro (432 Mio. Euro) gestiegen.

Ebenfalls sehr dynamisch entwickelte sich die Fördersparte „Ländliche Entwicklung“. Das Neugeschäft erhöhte sich auf 914 Mio. Euro (587 Mio. Euro). Zurückzuführen ist dies auf die stärkere Nachfrage der Landesförderinstitute nach Globaldarlehen der Rentenbank.

In der Fördersparte „Landwirtschaft“ ging das Neugeschäft im ersten Halbjahr 2022 leicht zurück und lag bei 1 104 Mio. Euro (1 301 Mio. Euro). Die Betriebe fragten insbesondere weniger Programmkredite für Wirtschaftsgebäude nach.

Insgesamt stieg das Programmkreditgeschäft der Rentenbank im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31,6 % auf 3,8 Mrd. Euro (2,9 Mrd. Euro).

Innovations- und Start-up-Förderung ausgebaut

Die Rentenbank fördert Innovationen von der Entwicklung über die Praxiseinführung bis hin zur Verbreitung zukunftsweisender Verfahren und Produkte. Aus dem „Zweckvermögen des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank“ werden dabei speziell agrarnahe Start-ups in der Frühfinanzierungsphase gefördert. Im ersten Halbjahr erhielten zwei Start-ups Nachrangdarlehen über insgesamt 1,3 Mio. Euro und 0,1 Mio. Euro in Form von Innovationsgutscheinen. Zudem förderte die Rentenbank aus ihrem Innovationsfonds sieben Projektpartner mit Zuschüssen in Höhe von insgesamt 1,6 Mio. Euro.

Im Februar 2022 beteiligte sich die Rentenbank mit 25 Mio. Euro am European Circular Bioeconomy Fund (ECBF). Der von der Europäischen Kommission initiierte Fonds investiert in innovative Wachstumsunternehmen der Bioökonomie. Ziel ist es, den Verbrauch fossiler Rohstoffe zu verringern, eine biobasierte Kreislaufwirtschaft zu fördern und zu einer klimaneutralen Entwicklung beizutragen. Bis Ende Juni wurden bereits Mittel in Höhe von 3,6 Mio. Euro abgerufen.

Um innovativen und nachhaltigen Ideen den Weg in den Markt noch schneller zu ebnen, flankiert die Rentenbank die finanzielle Förderung von agrarnahen Start-ups mit der Unterstützung des gesamten Start-up-Ökosystems. So wird beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Programmangebot rund um das „Growth Alliance“-Bootcamp deutlich ausgebaut. „Mit der Teilnahme an den ‚Growth Alliance‘-Programmen erhöhen die von uns finanziell bereits geförderten Start-ups ihre Erfolgschancen im Markt beträchtlich. Wir wiederum bekommen durch die Programme Kontakt zu weiteren aussichtsreichen Start-ups, die wir finanziell fördern können“, so Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank, zum Ansatz der ganzheitlichen Gründungsförderung für AgTechs und FoodTechs.

Euro bleibt wichtigste Emissionswährung

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank im ersten Halbjahr 2022 8,2 Mrd. Euro (6,5 Mrd. Euro) mit Laufzeiten von mehr als zwei Jahren an den Kapitalmärkten auf. Damit erreichte die Bank bereits drei Viertel ihres für 2022 geplanten Emissionsvolumens von 11 Mrd. Euro. Die wichtigste Emissionswährung war der Euro. Sein Anteil stieg auf 70 % (51 %) an der Mittelaufnahme. Darin enthalten ist eine 5-jährige Anleihe über 2 Mrd. Euro, die bisher größte Euro-Benchmark-Anleihe der Rentenbank. Der Anteil des US-Dollars sank auf 12 % (40 %). Mit einem Anteil von 69 % (50 %) des Emissionsvolumens blieben Geschäftsbanken die wichtigsten Investoren. Bei Zentralbanken platzierte die Rentenbank 15 % (24 %) ihrer Anleihen.

Betriebsergebnis rückläufig

Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung lag im ersten Halbjahr 2022 mit 74,3 Mio. Euro unter dem entsprechenden Vorjahresniveau (94,1 Mio. Euro). Grund dafür sind insbesondere die höheren Zinszuschüsse, die die Rentenbank im Rahmen ihrer Fördertätigkeit bei den Programmkrediten gewährt. Daraus ergab sich ein niedrigerer Zinsüberschuss. Zudem erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen auf 45,6 Mio. Euro (42,6 Mio. Euro), hauptsächlich aufgrund gestiegener IT-Investitionen.

Kapitalquoten auf hohem Niveau

Die Rentenbank weist zum Ende des ersten Halbjahres 2022 weiter hohe Kapitalquoten auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) aus. Die Kernkapitalquote lag bei 30,6 % (31.12.2021: 31,8 %) und die Gesamtkapitalquote bei 30,7 % (31.12.2021: 32,0 %).

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